Klima-Aktivisten legen Münchner Flughafen zum Ferienbeginn lahm
Ausgerechnet zum Start der Pfingstferien haben Klimaaktivisten in Deutschland den Münchner Flughafen blockiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Mitglieder der Letzten Generation blockierten den Münchner Flughafen.
- Die Aktivisten klebten sich auf die Rollbahnen.
- Damit wollten sie den beginnenden Reiseverkehr stören.
Klimaschutzaktivisten haben am frühen Samstagmorgen den Flughafen München (D) lahmgelegt. Die Aktivisten waren in den inneren Bereich des Airport-Geländes gelangt. «Der Flughafen ist geschlossen aus Sicherheitsgründen, weil sich Klimaaktivisten auf den Rollbahnen festgeklebt haben», sagte ein Sprecher des Flughafens.
Wie der Flughafensprecher erklärte, waren morgens ab 5.00 Uhr zunächst nur geplante Landungen in München betroffen, weil Starts erst ab 6.00 Uhr stattfinden dürften. Die anfliegenden Maschinen seien auf andere Flughäfen umgeleitet worden.
ℹ️ Die Regierung subventioniert die Flugbranche mit jährlich mehr als zwölf Milliarden Euro, hauptsächlich durch den Verzicht auf eine Kerosin- und eine Mehrwertsteuer. Knapp die Hälfte aller Flugtickets werden somit ausschließlich durch Steuergelder finanziert.
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) May 18, 2024
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Der Flughafen hatte am ersten Ferienwochenende zahlreiche Urlauber erwartet, insgesamt etwa 350'000 Passagiere waren von Freitag bis Sonntag angekündigt. Der Münchner Airport wollte in dieser Zeit 2860 Flüge abfertigen. Insgesamt seien in den Pfingstferien, der nach Ostern zweiten grossen Reisewelle des Jahres, sieben Prozent mehr Flüge angemeldet worden als im Vorjahr, hatte der Flughafen vor dem Ferienstart mitgeteilt.
Ein Mitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur konnte mindestens zwei Personen beobachten, die auf den Rollbahnen sassen. Die sogenannte Letzte Generation teilte auf dem Netzwerk X mit, dass sich insgesamt sechs Personen in Zweiergruppen an unterschiedliche Stellen des Münchner Flughafens gesetzt hätten. Zahlreiche Polizeikräfte waren vor Ort.
Letzte Generation will Ferienbeginn am Flughafen stören
Mitglieder der Letzten Generation hatten nach eigenen Angaben geplant, auf das Gelände des Flughafens zu gelangen, um mindestens eine der beiden Start- und Landebahnen zu blockieren. Damit wollten sie den beginnenden Reiseverkehr zum Start der Pfingstferien stören.

Hintergrund der Protestaktion sei, dass der Flugverkehr knapp zehn Prozent der deutschen Verantwortung für die Erderhitzung ausmache. Die Flugbranche werde durch den Verzicht auf Kerosin- und Mehrwertsteuer vom Staat subventioniert, kritisierten die Aktivisten. Sie fordern ein entschiedeneres Durchgreifen der Politik angesichts des Klimawandels.
In der Vergangenheit hatte die Gruppe bereits ähnliche Aktionen an mehreren deutschen Flughäfen durchgeführt, etwa in Berlin, Hamburg und Düsseldorf. In München gab es bereits im Dezember 2022 eine Blockade am Airport. Damals konnte deswegen nach Behördenangaben ein Flugzeug, das einen Notfall-Patienten an Bord hatte, erst mit 20-minütiger Verspätung am Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt landen.