Klimastreik: Aktivisten trainieren Erste Hilfe und Menschenketten
Das Wichtigste in Kürze
- In einem elsässischen Klima-Camp trainieren Aktivisten den zivilen Ungehorsam.
- Sie lernen Erste Hilfe bei Demos, perfekte Menschenketten und Sitzblockaden.
Sie wollen etwas bewegen. Deshalb verbringen rund tausend Klimaschützer ihre Ferien in einem Camp im Elsass (F). Dort werden sie zu «richtigen» Aktivisten ausgebildet. Die Teilnehmer lernen unter anderem Demonstrationen zu organisieren, Aktionspläne zu schmieden und Kontakte zu Medien und Politikern aufzubauen.
Einige der Kurse sind aber schon kämpferischer Natur: So lernen die Umweltschützer, wie man Menschenketten und Sitzblockaden errichtet und was bei der Ersten Hilfe während Demonstrationen wichtig ist. Dies berichtete die «Welt».
Das Camp wird organisiert von französischen Umweltverbänden, darunter «Les Amis de la Terre». An den 300 Workshops nehmen Jugendliche, aber auch Familien und Rentner teil.
Ziviler Ungehorsam
Sitzblockaden und andere sogenannte «Aktionen zivilen Ungehorsams» berufen sich auf Untersuchungen zu verschiedenen Protestformen. Diese Studien zeigen, dass eine Veränderung am ehesten über gewaltfreie, aber widerrechtliche Aktionen herbeizuführen sei.
Ein Beispiel dafür ist die Blockierung der Eingänge von UBS und CS in Schweizer Städten im Juli. Die Aktivisten vom Collective Climate Justice begingen Landfriedensbruch, aber liessen sich gewaltfrei festnehmen. Die Aktion schlug hohe Wellen, internationale Medien berichteten über die Forderungen der Klimaschützer.
Camp auch bei Klimastreik Schweiz möglich
Wird es ein solches Camp in Zukunft auch in der Schweiz geben?
Jann Kessler von Klimastreik Schweiz sagt zu Nau: «Ein Camp oder Workshops halte ich für ein zentrales Element, um Wissen weiterzugeben. So können auch neue Menschen einfach in die Bewegung eintauchen.»
Ob solche Aktionen zivilen Ungehorsams auch vom Klimastreik organisiert werden, ist noch offen. «Grundsätzlich ist es denkbar, wenn diese Aktionen mit unserem Aktionskodex in Einklang sind», so Kessler. Diese Regeln besagen unter anderem, dass Aktionen gewaltfrei sein müssen.