Darum protestierten die Klima-Streikenden vor UBS und Credit Suisse

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Klimaschützer werfen Grossbanken vor, den Klimawandel zu befeuern. Sie stützen sich auf einen Greenpeace-Bericht. Die Banken halten diesen für fragwürdig.

ubs cs
Vor den Eingängen der CS und UBS kam es im Juli zu Protesten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern haben Aktivisten vor der UBS und Credit Suisse protestiert.
  • Sie kritisieren, dass die Banken in fossile Energie investieren.
  • Im Verhältnis zu US-Banken schneiden CS und UBS besser ab.

Klimaaktivisten haben gestern die Eingänge von Filialen der UBS und Credit Suisse blockiert. Die Aktion begann am frühen Morgen, fast 100 Aktivisten wurden dabei festgenommen.

Die Kritik der Umweltschützer: Die Grossbanken seien durch ihre Investitionen in fossile Energie massive CO2-Schleudern und würden so den Klimawandel befeuern. Das «Collective Climate Justice» fordert darum den sofortigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas.

Die Forderung stütz sich auf den «Banking on Climate Change»-Report, der jährlich publiziert wird. Dieser wird unter anderem von Greenpeace mitverfasst.

Milliarden für Öl und Kohle

Dabei werden 33 global tätige Grossbanken analysiert, darunter die UBS und CS. Gemäss dem Bericht haben die beiden Geldhäuser zwischen 2016 und 2018 zusammen über 83 Milliarden Dollar in «dreckige» Unternehmen investiert.

Greenpeace
Schweizer Banken investieren dem «Banking on Climate Change» massiv in fossile Energie. - ran.org

Das ist viel Geld. Allerdings sind die Schweizer Grossbanken im Vergleich zu ausländischen Geldhäusern Waisenknaben. Alleine JPMorgan Chase hat laut dem Bericht in der berücksichtigten Periode 196 Milliarden Dollar in die Öl-, Gas- und Kohle-Industrie gebuttert.

Die Spitzenplätze gehen an US-Geldhäuser. Die vier grössten Umweltsünder im Bankensektor haben gemeinsam über 780 Milliarden in fossile Energien investiert.

Anleger wollen mehr Umweltschutz

Noch vor wenigen Jahren sorgte die Erhebung für deutlich weniger Wirbel. Mittlerweile lassen nicht nur Öko-Fonds, sondern auch Grossinvestoren vermehrt die Finger von «dreckigen» Anlagen. Darunter etwa Blackrock, der grösste Vermögensverwalter der Welt.

Rohöl Öl
Die wichtigsten ölproduzierenden Länder haben sich am Freitag erneut nicht auf eine Erhöhung der Öl-Fördermenge einigen können. - Keystone

UBS und Credit Suisse haben ihr Engagement im Bereich von fossiler Energie reduziert. Gleichzeitig haben die Unternehmen ihre nachhaltigen Investments massiv ausgebaut –auch weil sie damit gut verdienen.

Die beiden Grossbanken kritisieren den «Banking on Climate Change»-Bericht. Die Methodik sei «sehr fragwürdig und plakativ».

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