Kommission nimmt Debatte über Uno-Migrationspakt wieder auf

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Bern,

Das Uno-Migrationspaket wird erneut diskutiert. Die Kommission hat die Debatte wieder aufgenommen.

Vereinte Nationen
Uno-Hauptsitz in New York. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Der vom Parlament vor knapp zweieinhalb Jahren auf Eis gelegte Uno-Migrationspakt wird wieder zum Thema. Die Aussenpolitische Kommission des Ständerates (APK-S) will die Vorlage des Bundesrates nun im Detail beraten.

Mit 11 zu 2 Stimmen beschloss die Kommission, auf die Botschaft einzutreten, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten. Und mit dem gleichen Stimmenverhältnis entschied die APK-S, die Vorlage nicht an den Bundesrat zurückzuweisen. Die Detailberatung soll in einer kommenden Sitzung stattfinden.

Beide Räte hatten den Uno-Migrationspakt 2021 auf Eis gelegt. Vor der Beratung sollte ein Bericht zur Mitwirkung des Parlaments im Bereich «Soft Law» abgewartet werden. Zudem wollte sich die APK-S vor dem Beginn der Beratungen mit dem Bericht des Bundesrates zur Neutralitätspolitik ausführlich befassen.

Uno hält an Massnahmen fest

Der Uno-Migrationspakt hält Massnahmen fest, um die Migration erstmals grenzüberschreitend zu ordnen. Dazu zählen etwa die Stärkung der Hilfe vor Ort, die Verwirklichung der Menschenrechte von Migrantinnen und Migranten sowie die Sicherung der Grenzen. Nicht betroffen vom Abkommen sind Personen, die aufgrund der Genfer Flüchtlingskonvention den Flüchtlingsstatus haben.

Unterzeichnen wollte der Bundesrat den Pakt eigentlich schon 2018, verzichtete aber nach der Kritik, der Bundesrat könne den Pakt nicht ohne Zustimmung des Parlaments beschliessen. Dies, obwohl es beim Pakt um sogenanntes «Soft Law» geht und der Bundesrat die Berechtigung zur Unterschrift laut Gesetz hat. «Soft Law» bezeichnet internationale nicht bindende Abkommen.

Kommentare

User #1589 (nicht angemeldet)

Der Migrationspakt der Uno hat das schon länger bestehende Problem von internationalem Soft-Law aufgezeigt. Der Vertrag wurde im Dezember 2018 von 164 Ländern unterzeichnet. Der Bundesrat wollte dabei mitmachen, obwohl der Text Forderungen enthält, welche der Bundesverfassung widersprechen, zum Beispiel die Vorschrift, Medien müssten positiv über Migration berichten. Die Integration ist gemäss Pakt vor allem die Aufgabe des Gastlandes, nicht des Migranten. Und die Seenot-Rettung, mit der Migranten nach Europa geschleust werden, wird als positiv dargestellt und darf von den Unterzeichnerstaaten nicht als ungesetzlich dargestellt werden. Beim Pandemiepakt der WHO steht das Gleiche bevor. Die Schweiz muss nicht alles unterzeichnen, nicht überall dabei sein.

User #1780 (nicht angemeldet)

Der Globale Pakt für sichere, geordnete und reguläre Migration (original englisch Global Compact for Safe, Orderly and Regular Migration (GCM), kurz Global Compact for Migration; deutsch häufig kurz UN- beziehungsweise UNO-Migrationspakt) ist eine internationale Vereinbarung, die von der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 2018 angenommen wurde, um auf den weltweiten Migrationsdruck zu reagieren. Er wird ergänzt um den Globalen Pakt für Flüchtlinge, angenommen am 17. Dezember 2018. Die Ausarbeitung des Textes begann im April 2017. Die den Pakt schließenden Staaten verpflichten sich, gemeinsam darauf hinzuwirken, dass die Situation potenzieller Migranten einerseits in den Herkunftsländern auskömmlicher gestaltet wird, damit sie nach Möglichkeit dort bleiben können, und dass andererseits – während und nach der gegebenenfalls doch stattfindenden Wanderung – unterwegs und in den Ankunftsländern ihre Menschenrechte gewahrt werden. Da die aus dem Pakt resultierenden Verpflichtungen für die Unterzeichnerstaaten rechtlich nicht bindend sind, bleibt die Umsetzung von den politischen Konstellationen und Vorgaben auf nationalstaatlicher Ebene abhängig. Laut der Internationalen Organisation für Migration ist der Rahmen für die Zielsetzungen des Paktes von der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und der New Yorker Erklärung für Flüchtlinge und Migranten vorgegeben: Alle Aspekte internationaler Migration sollen abgedeckt werden.

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