Konkurrenten von Google verlangen Einschreiten von EU-Kommission
Google würde nicht fair konkurrieren, lautet der Vorwurf. Konkurrenten fordern in einem Schreiben, dass die EU-Kommission einschreiten soll.
Das Wichtigste in Kürze
- Google begünstige seine eigenen Dienste innerhalb der allgemeinen Suchergebnisse.
- So lautet der Vorwurf in einem Schreiben an die an EU-Wettbewerbskommissarin.
- 135 Unternehmen und 30 Industrieverbände unterschrieben das Schreiben.
Google-Konkurrenten fordern die EU-Kommission zum Handeln auf. Denn sie fühlen sich durch die übermächtige Stellung des US-Riesen am Markt bedroht. «Es gibt einen gemeinsamen Wettbewerber, der nicht fair konkurriert - Google». Dies heisst es in einem am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Schreiben von 135 Unternehmen und 30 Industrieverbänden an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Der US-Riese begünstige seine eigenen Dienste innerhalb der allgemeinen Suchergebnisse und verschaffe sich so ungerechtfertigte Vorteile gegenüber Wettbewerbern.
«Handlungsbedarf besteht jetzt», hiess es weiter. Wenn Google weiter eigene Dienste begünstigen kann, werde es den Konkurrenten «auch künftig an Nutzertraffic, Daten und Innovationsmöglichkeiten fehlen.» Die Kommission müsse handeln, «um die Begünstigung und Bereitstellung anderer Google-Dienste innerhalb der allgemeinen Suchergebnisseiten zu unterbinden».
Google weist Vorwürfe zurück
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Internet-Unternehmen wie Tripadvisor, Trivago, Booking.com oder StepStone. Aber auch Verbände wie der deutsche Zeitungsverleger-Verband BDZV unterzeichneten. Der US-Riese weist Vorwürfe einer Bevorzugung eigener Dienste zurück.
Die EU-Kommission erklärte, sie habe das Schreiben erhalten und beobachte den Markt genau. Vestager hatte bereits unter dem Vorwurf des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung Geldbussen von rund 8,25 Milliarden Euro gegen Google verhängt.
Die Konkurrenten haben den Zeitpunkt für die Veröffentlichung ihres Briefes mit Bedacht gewählt. Vestager hatte angekündigt, den Wettbewerb im Internet stärker fördern und dazu auch Auflagen für grosse Plattformen vorlegen zu wollen. Anfang Dezember will die EU-Kommission dazu Vorschläge machen.
Vor allem die vier US-Internetgiganten Apple, Facebook, Google und Amazon befinden sich seit längerem im Fadenkreuz der EU-Wettbewerbshüter. Konkurrenten beklagen, dass sie von wichtigen Geschäftsfeldern ausgeschlossen werden.