Konservative in Griechenland vorn: Neuwahlen im Juni möglich

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Griechenland,

Zwar haben die Konservativen die Parlamentswahl klar gewonnen, doch für die Regierungsbildung reicht es nicht. Die Griechen werden wohl nochmals wählen müssen.

Kyriakos Mitsotakis, griechischer Ministerpräsident und Vorsitzender der Partei Nea Dimokratia (ND, Neue Demokratie), vor der Zentrale seiner Partei in Athen.
Kyriakos Mitsotakis, griechischer Ministerpräsident und Vorsitzender der Partei Nea Dimokratia (ND, Neue Demokratie), vor der Zentrale seiner Partei in Athen. - Socrates Baltagiannis/

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Wahlen in Griechenland feiern die Konservativen einen grossen Sieg.
  • Für die Regierungsbildung reichen die 40,8 Prozent aber nicht aus.
  • Die nächste Wahl könnte deshalb bereits Ende Juni stattfinden.

Mit 40,8 Prozent ist die konservative Partei Nea Dimokratia (ND) des bisherigen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis klarer Sieger der griechischen Parlamentswahlen. Das gab das Innenministerium am frühen Montagmorgen nach Auszählung fast aller Stimmen bekannt. Eine Regierung wird es vorerst trotzdem nicht geben. Noch am Wahlabend schloss Mitsotakis eine Koalition aus. Er habe stets dafür geworben, alleine zu regieren, und nun von den Wählern den Auftrag dazu erhalten, sagte er. Die nächste Wahl könnte bereits Ende Juni stattfinden.

Griechische Medien schrieben schon kurz nach der ersten amtlichen Hochrechnung am Sonntag von einer «historischen Wahl», von «Erdbeben» und «Erdrutschsieg». Die Linkspartei Syriza von Alexis Tsipras, die als aussichtsreichster Gegner galt, stürzte ab – sie erzielte nur 20,1 Prozent und damit rund 11 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl 2019. Von 59 Wahlbezirken konnten die Linken nur einen einzigen für sich gewinnen, der Rest ging an die Nea Dimokratia.

Insgesamt schafften es fünf Parteien ins Parlament – neben den beiden grossen Kontrahenten noch die sozialdemokratische Pasok mit 11,5 Prozent, die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) mit 7,2 Prozent und die rechtspopulistische Elliniki Lisi (Griechische Lösung) mit 4,5 Prozent. Die Linkspartei Mera25 von Ex-Finanzminister Giannis Varoufakis und die ultrakonservative Niki scheiterten an der Drei-Prozent-Hürde.

48 Prozent für Regierungsbildung

Dass ein erneuter Wahlgang der Nea Demokratia aller Wahrscheinlichkeit nach die Macht sichert, liegt an einer Besonderheit im griechischen Wahlrecht. Bei der aktuellen Wahl galt das einfache Verhältniswahlrecht: Rechnerisch müssen eine oder mehrere Parteien 48 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, um regieren zu können. Bei den nächsten Wahlen hingegen erhält die stärkste Partei automatisch mindestens 20 Sitze im Parlament zusätzlich – damit käme die ND voraussichtlich wieder allein an die Regierung.

Kämpfen werden die Parteien bis zum nächsten Wahltermin trotzdem, wie die Vorsitzenden in Interviews versicherten. Wahlverlierer Alexis Tsipras sagte, man werde schnell Änderungen vornehmen, um den bestmöglichen Wahlkampf zu liefern.

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