Kosovo: Regierungschef Ramush Haradinaj tritt vor Befragung zurück
Der Regierungschef vom Kosovo, Ramush Haradinaj, ist zurückgetreten. Er wolle vor einem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag nicht als Regierungschef aussagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Regierungschef Kosovos ist am Freitag zurückgetreten.
- Demnächst muss er sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten.
- Der Vorwurf: Mutmassliche Kriegsverbrechen gegen das serbische Volk.
Kosovos Regierungschef Ramush Haradinaj ist am Freitag überraschend zurückgetreten. Haradinaj teilte seine Entscheidung am Freitag nach einer Regierungssitzung den Medien mit.
Als Grund nannte er eine in der kommenden Woche bevorstehende Befragung durch ein Sondergericht in Den Haag. Er will dort nach eigener Darstellung «als Bürger und nicht als Regierungschef» erscheinen.
Die serbischen Behörden werfen dem ehemaligen Anführer der Rebellenorganisation UCK Verbrechen an der serbischen Zivilbevölkerung während des Kosovo-Krieges (1998-1999) vor.
Das zuständige Gericht hat gemäss «Spiegel» und der Nachrichten Agentur AFP den Auftrag, mutmassliche Verbrechen des damaligen Konflikts aufzuklären. Es trägt den Namen «Kosovo Specialist Chambers».