Kosovo: Regierungschef verlangt Vermittlung der USA und Deutschlands
Deutschland und die USA sollen im Dauerstreit zwischen dem Kosovo und Serbien eine Vermittlerrolle einnehmen. Dies verlangt der kosovarische Regierungschef.
Das Wichtigste in Kürze
- Kosovos Regierungschef will, dass Deutschland und die USA eine Vermittlerrolle einnehmen.
- Die zwei Staaten sollen im Dauerzwist zwischen Kosovo und Serbien Fortschritte erreichen.
Im Streit zwischen Serbien und seiner seit zehn Jahren unabhängigen früheren Provinz Kosovo sollen die USA und Deutschland vermitteln. Die jahrelange weitgehend erfolglose EU-Vermittlung in diesem Konflikt werde sonst kein Ergebnis bringen, sagte Kosovo-Regierungschef Ramush Haradinaj dem TV-Sender RTK in Pristina. Es sei nicht zu erwarten, dass dieselben Verhandler, die seit fünf Jahren nichts zuwege gebracht hätten, einen Durchbruch erzielen könnten.
Zu diesen erfolglosen Personen zählte der Spitzenpolitiker die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini, ihre Balkan-Expertin Angelina Eichhorst sowie die beiden Präsidenten Serbiens und des Kosovos, Aleksandar Vucic und Hashim Thaci. «Die einzige Möglichkeit, dass der Dialog etwas anders verläuft, ist der Eintritt einer neuen Kraft», sagte Haradinaj: Falls die USA der Meinung seien, dass der Kosovo-Konflikt von der EU gelöst werden sollte, «dann lasst Deutschland sich beteiligen».
Das Kosovo wird fast nur noch von Albanern bewohnt. Serbien will aber die Region, die inzwischen von über 110 Staaten völkerrechtlich anerkannt ist, wieder in seinen Staatsverband eingliedern. Es begründet das mit den vielen mittelalterlichen serbischen Klöstern und Schlachtfeldern, die das Kosovo zum «Herzen Serbiens» machten. Die USA und die EU lehnen das ab. Die Aussöhnung der beiden Nachbarn ist eine Kernbedingung für die weitere Annäherung des EU-Beitrittskandidaten Serbien an Brüssel.