Krefeld (D): Handschrift auf Himmels-Laterne verrät Verdächtigen

Die Handschrift auf einer Himmelslaterne konnte einer Verdächtigen zugeordnet werden. Die Laterne soll das Feuer im Affenhaus des Krefelder Zoos entfacht haben.

Krefeld
Das brennende Affenhaus im Krefelder Zoo. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei dem Brand des Affenhauses im Krefelder Zoos starben mehr als 30 Tiere.
  • Die Handschrift auf einer Himmels-Laterne konnte einer Verdächtigen zugeordnet werden.
  • Bei den verdächtigen Personen soll es sich um eine Mutter und ihre zwei Töchter handeln.

In der Silvesternacht auf Mittwoch liess eine Gruppe in Krefeld (D) Himmels-Laternen in die Luft steigen. Sie sollten Glück für das neue Jahr bringen. Doch stattdessen brachten sie etlichen Zootieren den Tod.

Fünf Orang-Utans, zwei Flachland-Gorillas, ein Schimpanse und viele weitere Affen starben beim Brand des Affenhauses im Krefelder Zoo. Nur die zwei Schimpansen Bally und Limbo überlebten.

Himmelslaterne
Das Feuer wurde durch eine Himmels-Laterne ausgelöst. (Symbolbild) - keystone

Die Personen, welche fünf Himmels-Laternen an Silvester steigen liessen, stellten sich am Mittwoch der Polizei. Bei den Verdächtigen handelt es sich um eine Mutter (60) und ihre zwei erwachsenen Töchter, erklärten Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Man gehe davon aus, dass eine dieser Himmelsleuchten den Brand des Affenhauses verursacht habe. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Brandstiftung. Darauf steht ein Haft- oder Geldstrafe.

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Kerzen, Bilder, Plüschtiere und Schilder liegen vor dem Haupteingang des Krefelder Zoos. - dpa

Die Handschrift auf den Überresten einer Laterne konnte einer Verdächtigen zugeordnet werden, wie die Polizei bestätigte. Die Leuchten waren mit guten Wünschen beschrieben.

Die Familie dachte, es sei erlaubt, diese Laternen an Silvester steigen zu lassen. Die Himmelslaternen sind in Deutschland aber verboten. Die drei Frauen hätten die Himmelslaternen im Internet bestellt.

«Der schwerste Tag in der Geschichte»

Die Trauer über die mehr als 30 toten Tiere sei gross. «Es ist der schwerste Tag in der Geschichte des Krefelder Zoos», sagte der Zoo-Direktor Wolfgang Dressen.

Die Fahnen im Zoo hingen auf halbmast. Zahlreiche Zoofreunde stellten unter Tränen Fotos, Kerzen, Stofftiere und Blumen vor dem Eingang des Zoos auf. Ihre Schilder trugen Aufschriften wie «Warum» oder «Gestorben für euer Silvestervergnügen».

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Plüschaffe und Kerzen am Eingang des Krefelder Zoos. - dpa/dpa/picture-alliance

«Die Spendenbereitschaft ist enorm. Bis Mittwochabend sind bei uns bereits weit mehr als 4000 Geldspenden von unterschiedlichen Menschen eingegangen», sagte der Vorsitzende der Krefelder Zoofreunde, Friedrich Berlemann, der «Rheinischen Post» (Freitag). «Ich kann aber noch nicht sagen, wie hoch die Spenden sind. Das müssen wir erst noch eruieren.»

Die gestorbenen Menschenaffen dürfen jedoch nicht beerdigt werden. Da es sich bei ihnen nicht um Haustiere, sondern um Wildtiere handele, sei eine Beerdigung nicht erlaubt, sagte Zoosprecherin Petra Schwinn am Donnerstag.

Die Tiere seien dem Veterinäruntersuchungsamt übergeben worden. Zoointern werde es eine Trauerfeier geben.

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