Kremlgegner Alexej Nawalny laut Anwalt erkrankt und abgemagert
Kremlgegner Alexej Nawalny entkam 2020 nur knapp einem Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok. Nun sei er erneut schwer erkrankt, sagt sein Anwalt.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexej Nawalny sei laut seinem Anwalt schwer erkrankt und abgemagert.
- Er fordere deshalb eine toxikologische und radiologische Untersuchung.
Kremlgegner Alexej Nawalny entkam 2020 nur knapp einem Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok. Nun sei er erneut schwer erkrankt, sagt sein Anwalt. Und fordert eine toxikologische Untersuchung.
Am vergangenen Wochenende habe wegen der heftigen Magenschmerzen sogar nachts ein Notarzt ins Straflager gerufen werden müssen. Dies schrieb Wadim Kobsew am Dienstag auf Twitter. «Eine unbekannte Krankheit, die niemand behandelt», fügte er hinzu.
Der 46-Jährige, der bereits auf früheren Videoaufnahmen deutlich abgemagert aussah, habe nun in zwei Wochen nochmals acht Kilogramm verloren. Medikamente, die Nawalnys Mutter schicke, gebe die Gefängnisleitung nicht weiter.
Erneut gezielt krank gemacht?
Kobsew schrieb weiter, er schliesse nicht aus, dass Alexej Nawalny erneut gezielt krank gemacht werde. Er fordere deshalb eine toxikologische und radiologische Untersuchung seines Mandanten.
«Das mag für andere wie Unsinn und Paranoia klingen, aber nicht für Nawalny nach Nowitschok», erklärte der Jurist. Nawalny selbst machte für den Anschlag auf ihn damals den russischen Präsidenten Wladimir Putin verantwortlich. Der Kreml wies das zurück.
Nawalny sitzt seit mehr als zwei Jahren unter besonders harten Haftbedingungen in einem Straflager etwa 260 Kilometer nordöstlich von Moskau. Verurteilt wurde er von einem russischen Gericht wegen angeblichen Betrugs, international gilt der prominente Putin-Gegner aber als politischer Gefangener. Immer wieder wurde er in eine kleine Einzelzelle verlegt, wo er mehrfach über gesundheitliche Probleme klagte.