Kremlkritiker Nawalny erneut nicht zu eigenem Prozess zugeschaltet
Sorge um den Gesundheitszustand des inhaftierten russischen Oppositionellen Alexej Nawalny nimmt zu.
Die Sorge um den Gesundheitszustand des inhaftierten russischen Oppositionellen Alexej Nawalny wächst nach seinem erneuten Fehlen bei einer Gerichtsverhandlung. «Es ist schon der sechste Tag, an dem wir nicht wissen, wo Alexej ist und was mit ihm geschieht», schrieb Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Montag auf X (vormals Twitter).
Vor einem Gericht in der Stadt Kowrow werden derzeit Klagen des Politikers gegen die Gefängnisleitung verhandelt. Seit Donnerstag wurde Nawalny nicht mehr, wie üblich, zu dem Prozess zugeschaltet.
Die Gefängnisleitung des Straflagers begründe dies mit angeblichen Problemen bei der Stromversorgung, schrieb Jarmysch. Noch in der vergangenen Woche hatte ein Vertreter des Straflagers Journalisten erklärt, dass die Probleme schnellstmöglich behoben würden.
Zugang für Anwälte blockiert
Zugleich bekommen die Anwälte seit vergangenem Mittwoch keinen Zutritt mehr zu Nawalny. Die Sorgen um Nawalny sind besonders gross, weil ihm nach Angaben Jarmyschs vor zwei Wochen in seiner Zelle schlecht geworden ist.
Auch Briefe von Nawalny oder an ihn würden nicht zugestellt. Nawalny sitzt im Straflager in der Stadt Kowrow im Gebiet Wladimir, rund 260 Kilometer östlich von Moskau. Er war zu 19 Jahren Straflager verurteilt worden und ist international als politischer Gefangener eingestuft.