USA und Russland vollziehen Gefangenenaustausch in Abu Dhabi
Die USA und Russland haben einen Gefangenenaustausch in Abu Dhabi vollzogen. Die Freilassung soll nach langen geheimen Verhandlungen erfolgt sein.

Die USA und Russland haben einen Gefangenenaustausch durchgeführt, bei dem zwei Verurteilte freikamen. Die Übergabe fand am internationalen Flughafen von Abu Dhabi stattgefunden, wobei die Vereinigten Arabischen Emirate eine Vermittlerrolle übernahmen.
Xenia Karelina, eine amerikanisch-russische Doppelstaatlerin, war in Russland wegen Landesverrats zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Sie soll Geld für eine ukrainische Hilfsorganisation gesammelt haben, was als Bedrohung der russischen Sicherheit angesehen worden sei.

Im Gegenzug wurde Artur Petrow freigelassen, ein russisch-deutscher Doppelstaatler, dem in den USA bis zu 20 Jahre Haft drohten. Seine Aktivitäten betrafen den Handel mit Mikroelektronik, die möglicherweise militärisch genutzt werden könnte.
Reaktionen aus den USA und Russland
Beide Gefangene wurden kurz vor ihrer Freilassung begnadigt: Karelina per Dekret von Wladimir Putin und Petrow durch diplomatische Absprachen zwischen den USA und Russland.

Die CIA bezeichnete den Austausch als positiven Schritt zur Aufrechterhaltung der Kommunikationskanäle mit Russland. Gleichzeitig betonte eine Sprecherin, dass andere Amerikaner weiterhin fälschlicherweise in Russland inhaftiert seien, berichtet das «Wall Street Journal».
Russland dankte den Vereinigten Arabischen Emiraten für ihre Vermittlung bei diesem Austausch. Eine offizielle Stellungnahme aus Moskau zu den Vorwürfen gegen die beiden freigelassenen Personen blieb jedoch aus.
Gefangenenaustausch als Diplomatie
Der Austausch wurde durch monatelange Geheimgespräche zwischen den beteiligten Parteien vorbereitet. CIA-Direktor John Ratcliffe bestätigte laut «Die Zeit», dass die Gespräche trotz schwieriger bilateraler Beziehungen erfolgreich abgeschlossen wurden.
Gefangenenaustausche zwischen den USA und Russland haben eine lange Geschichte. Zuletzt wurden im August 2024 mehrere Personen freigelassen, darunter der als Tiergartenmörder bekannte Wadim Krassikow und der US-Journalist Evan Gershkovich.
Experten sehen solche Austausche als strategische Instrumente zur Stabilisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern. Trotz der akuten Spannungen blieben solche Aktionen ein Zeichen für diplomatische Bemühungen, analysiert das «Wall Street Journal».