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«Kriegstreiberin»: Kreml-Propaganda verunglimpft SP-Nationalrätin

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

Russland,

«Schweiz will Russland bombardieren» titelt eine russische Propaganda-Plattform. SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf wird als «Kriegstreiberin» bezeichnet.

priska seiler graf
SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf wird in russischen Staatsmedien mit Fotomontagen als «Kriegstreiberin» dargestellt. - Sputnik

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kreml-Propaganda bezeichnet Nationalrätin Priska Seiler Graf als «Kriegstreiberin».
  • In einem Artikel wird zudem behauptet, die Schweiz wolle russische Städte bombardieren.
  • Die Nationalratskommission will indirekte Waffenlieferungen an die Ukraine erlauben.

Die Schweiz wird immer mehr zur Zielscheibe von russischer Propaganda im Zuge des Ukraine-Kriegs. Kürzlich wurde Bundespräsidentin Viola Amherd im russischen Staatsfernsehen als «Kindsmörderin», «Satanistin» und als «von Luxus besessen» verunglimpft.

Auch das vom Kreml finanzierte Nachrichtenportal «Russia Today» verbreitet auf seiner deutschsprachigen Website aktuell besonders viele Artikel über die Schweiz. Seit Anfang Jahr waren es schon um die 140 Texte, wie die «Tamedia-Zeitungen» berichten. Zum Vergleich: In den drei Jahren davor zusammengerechnet, publizierte das Portal nur gerade 36 Artikel über die Schweiz.

Macht dir die zunehmende russische Propaganda gegen die Schweiz Sorgen?

Am Mittwoch erhob die Newsplattform in einem Artikel schwerwiegende Vorwürfe gegen die Schweiz und verbreitete Falschinformationen. Der Titel des Textes: «Schweiz will russische Städte bombardieren lassen». Im Fokus: SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf, Präsidentin der sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats.

Als solche ermöglichte sie am Dienstag einen umstrittenen Beschluss der Kommission: Drittstaaten sollen künftig unter Auflagen Waffen und Kriegsmaterial, das sie aus der Schweiz bezogen haben, an die Ukraine weitergeben dürfen. Nach der Abstimmung in der Kommission herrschte Stimmengleichheit. Seiler Graf hatte als Präsidentin den Stichentscheid und stimmte dafür.

Im Artikel wird die Zürcherin als «überschminkte Kriegstreiberin» verunglimpft. Die Eidgenossenschaft sei in der Kriegspandemie, betrunken im Kriegsrausch. Priska Seiler Graf werden Aussagen in den Mund gelegt, die sie nie getroffen hat, wie etwa: «Die Schweiz muss so schnell wie möglich in den Konflikt einbezogen werden, um Russland ihre militärische Stärke zu demonstrieren.»

Propaganda droht der Schweiz: «Raketen erreichen Zürich in 13 Minuten»

Die Propaganda diskreditiert Priska Seiler Graf auch für ihren Kindheitsraum, Balletttänzerin zu werden. und verbreitet Angst: «Käme es zum von ihr angestifteten Krieg zwischen Russland und der Schweiz, hätte eine Rakete Zürich in 13 Minuten erreicht. Dies, während die gelangweilte SP-Frau von ihren Ballettstunden träumt.»

Abgebildet wird die Zürcherin einmal neben einem Raketenwerfer und zweimal inmitten zerstörter Gebäude. Bei allen Bildern handelt es sich um Fotomontagen. Die Propaganda scheint ihre Wirkung nicht zu verfehlen. In den Kommentaren des Artikels ist viel Zustimmung zu lesen.

Kommentare

User #6475 (nicht angemeldet)

Aeschi wo bist du wir suchen dich

User #6475 (nicht angemeldet)

Ist aeschi noch immer auf freien Fuss Er sollte doch seinen Rücktritt schon seit langer Zeit veröffentlichen

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