Die Krim-Brücke wurde am Montag angegriffen. Zwei Personen sollen ums Leben gekommen sein. Hinter dem Angriff soll die Ukraine stecken.
Rund neun Monate nach der schweren Explosion auf der Kertsch-Brücke zwischen Russland und der Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat sich dort nach russischen Angaben ein «Notfall» ereignet.
Rund neun Monate nach der schweren Explosion auf der Kertsch-Brücke zwischen Russland und der Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat sich dort nach russischen Angaben ein «Notfall» ereignet. - Uncredited/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Krim-Brücke hat sich laut russischen Angaben eine «Notfall-Situation» ereignet.
  • Es gibt Berichte über Explosionen. Videos zeigen das Ausmass der Zerstörung.
  • Die Ukraine soll für den Angriff mit zwei Toten verantwortlich sein.
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Wegen einer «Notfall-Situation» ist laut dem von Russland eingesetzten Gouverneur Sergei Aksjonow auf der Krim-Brücke der Verkehr zum Erliegen gekommen.

Zunächst waren die Hintergründe nicht bekannt. Es wurde von Explosionen berichtet. Nun hat sich die Ukraine offenbar zu dem Angriff bekannt. Laut Kiew sollen ukrainische Kräfte die Krim-Brücke attackiert haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Zwei Tote – Russland spricht von «Terrorakt»

Moskau sprach nach dem Angriff von einem «Terrorakt». Ukrainische Geheimdienste wurden dafür verantwortlich gemacht. Die Brücke sei am frühen Montagmorgen von Überwasserdrohnen attackiert worden, teilte das russische Anti-Terror-Komitee mit.

«Wir kennen die Gründe und diejenigen, die hinter dem Terroranschlag stehen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag laut russischen Nachrichtenagenturen. «Das alles ist das Werk des Kiewer Regimes.»

Nach russischen Behördenangaben sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Mann und eine Frau seien in ihrem Auto am Montag gestorben. Das sagte der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft.

Die Tochter des Paars sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Die Opfer stammten demnach aus dem russischen Gebiet Belgorod.

Die Nachrichtenagentur RBC-Ukraine berichtet währenddessen, dass auf der Brücke, die die Halbinsel Krim mit der russischen Region Krasnodar verbindet, zuvor am frühen Montagmorgen zwei Explosionen zu hören waren.

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Im russischen Telegram-Kanal «Graue Zone» sind Meldungen zu einem Angriff aufgetaucht. Es soll ein Brückenbogen eingestürzt und ein Zivilfahrzeug beschädigt worden sein. Auch die Militärblogger sprechen von zwei Toten.

Inzwischen wurde der Eisenbahnverkehr zwischen dem russischen Festland und der völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel wieder aufgenommen.

Mit rund fünf Stunden Verspätung sei am Montagmorgen ein Zug aus der Krim-Hauptstadt Simferopol in Richtung der südrussischen Region Krasnodar losgefahren, teilten die Behörden der Krim mit. Der Autoverkehr über das 19 Kilometer lange Bauwerk blieb hingegen weiter eingestellt.

Ukraine räumte Beteiligung bei 2022-Explosion ein

Die Ukraine hatte in der Vergangenheit wiederholt mit Angriffen auf die 19 Kilometer lange Kertsch-Brücke gedroht. Im Oktober 2022 war die Brücke bei einer Explosion schwer beschädigt worden, wurde aber danach wieder repariert.

Ende Mai räumte der ukrainische Geheimdienst erstmals eine Beteiligung an der Explosion ein. Die Brücke ist auch ein wichtiger Versorgungs- und Nachschubweg für die russischen Truppen auf der Krim ist.

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Die Krim-Brücke wurde bei einer Explosion im Ukraine-Krieg im Oktober 2022 schwer beschädigt. - Uncredited/AP/dpa

Auf der Krim kommt es immer wieder zu Drohnen-Angriffen von ukrainischer Seite. Kiew hat angekündigt, die Krim zurückerobern zu wollen. Trotz der angespannten Sicherheitslage und langer Kontrollen zieht es russische Urlauber Medienberichten aus Russland zufolge wieder in grosser Zahl auf die Krim, die für Urlauber nur per Bahn oder Auto erreichbar ist.

Der Juli gilt als wichtigster Urlaubsmonat in Russland. Russland hatte die ukrainische Halbinsel schon 2014 völkerrechtswidrig annektiert.

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