Krise der Fünf-Sterne-Bewegung in Italien verschärft sich
Der Parteichef der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi di Maio, steht kurz vor dem Rücktritt von der Parteispitze. Aussenminister wolle er aber trotzdem bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fünf-Sterne-Bewegung befindet sich vor einer wichtigen Regionalwahl in der Krise.
- Parteichef Luigi di Maio steht vor dem Rücktritt.
Kurz vor einer wichtigen Regionalwahl in Italien verschärft sich die Krise der mitregierenden Fünf-Sterne-Bewegung. Parteichef Luigi di Maio stehe kurz vor einem «Schritt zur Seite» an der Spitze der Protestbewegung. Das berichteten italienische Medien am Mittwoch.
Der 32-Jährige wolle aber weiter Aussenminister bleiben. Am Mittwoch wolle er Sterne-Minister treffen und eventuell seinen Rücktritt ankündigen. Di Maio steht seit Wochen unter Druck. Er selbst äusserte sich nicht zu den Berichten.
Di Maio ist seit 2017 an der Spitze der populistischen Bewegung. Diese hatte bei der letzten Parlamentswahl noch mehr als 32 Prozent eingefahren. Jedoch ist die Partei seitdem im Sinkflug. Bei der Europawahl kam sie auf nur noch auf 17 Prozent, bei einigen Regionalwahlen sank sie sogar unter zehn Prozent.
Salvini-Koalition geplatzt
Letzten Sommer liess der Chef der rechten Lega, Matteo Salvini, die Koalition mit den Sternen platzen. Seitdem regiert die Bewegung mit den Sozialdemokraten (PD).
Die Koalition ist allerdings heillos zerstritten. Mehrere Parlamentarier haben die Sterne verlassen. In einigen Umfragen liegt die Partei bei nur noch um die 15 Prozent.
Am Sonntag wird unter anderem in der wichtigen Region Emilia-Romagna gewählt. Oppositionschef Salvini rechnet sich mit der Lega grosse Chancen aus, in roten Hochburgen zu gewinnen. Das wäre ein schwerer Schlag, der die Regierung in Rom ins Wanken bringen könnte.