Kritik an «Arbeit macht frei»-Schild über finnischer Dorfkneipe
Über einer Dorfkneipe in Finnland hängt ein Schild mit der Aufschrift «Arbeit macht frei». Das sorgt angesichts des historischen Kontexts für Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Auschwitz-Gedenkstätte kritisierte das «Arbeit macht frei»-Schild einer Kneipe.
- Es sei «schmerzhaft, das Symbol auf diese Weise missbraucht zu sehen», twitterte sie.
- Der finnische Kneipenbesitzer erklärte, es handele sich nur um einen Scherz.
Eine Dorfkneipe in Finnland hat ein Schild mit der Aufschrift «Arbeit macht frei» über seinen Eingang gehängt und damit scharfe Kritik der Auschwitz-Gedenkstätte ausgelöst.
«Arbeit macht frei» sei ein falscher und zynischer Ausdruck gewesen, mit dem die SS Häftlinge im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz getäuscht habe, erklärte die Gedenkstätte auf Twitter.
A "military" bar in a Finnish village of #Lappila.
— Auschwitz Memorial (@AuschwitzMuseum) November 12, 2019
"Arbeit macht frei" was a false, cynical illusion the SS gave to prisoners of the #Auschwitz camp. Those words became one of the icons of human hatred. It's painful to see the symbol misused this way. https://t.co/9d7aHlhPNJ pic.twitter.com/dbgH7Xjkzh
«Diese Worte sind zu einem der Zeichen von menschlichem Hass geworden. Es ist schmerzhaft, das Symbol auf diese Weise missbraucht zu sehen.»
Schild sei bloss ein Scherz
Stein des Anstosses ist ein vor einiger Zeit montiertes Schild über der Kneipe in dem Dorf Lappila mit dem Schriftzug, der sich früher an den Toren mehrerer nationalsozialistischer Konzentrationslager befand.
Der Inhaber der Bar sagte dem lokalen Medium Seutu4 dazu, es handele sich bloss um einen Scherz. Er sei weder ein alter Nazi noch ein Neonazi. In der Bar hingen auch viele andere militärhistorische Gegenstände und Bilder. Lappila liegt rund 80 Kilometer nördlich von Helsinki.