Polnischer Ministerpräsident beschwert sich bei Netflix-Chef

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Polen,

Wegen eines Fehlers in der Serie «The Devil Next Door» hat sich der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki beim Streaming-Dienst Netflix beschwert.

Mateusz Morawiecki
Mateusz Morawiecki, Ministerpräsident von Polen, spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki hat sich bei Netflix beschwert.
  • Dabei geht es um einen Fehler in der Serie «Devil Next Door».

Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki hat sich in einem Brief bei Netflix-Chef Reed Hastings beschwert. Dabei ging es um einen Fehler in der Serie «The Devil Next Door».

Am Montag begründete der nationalkonservative Politiker auf Facebook selbst diesen Schritt: Historische Darstellungsfehler in solchen Filmproduktionen seien «für deren Schöpfer vielleicht nur unwichtige Irrtümer. Aber für Polen sind sie sehr schädlich, deshalb ist es unsere Aufgabe entschlossen zu reagieren». Ein Netflix-Sprecher erklärte am Montag, man prüfe den Sachverhalt mit Dringlichkeit.

Historisch falsche Landkarten

In der Dokumentarserie über NS-Konzentrationslager und die Suche nach dem Kriegsverbrecher John Demjanjuk sei insbesondere durch historisch falsche Landkarten der Eindruck entstanden, Polen sei für Konzentrationslager und darin begangene Verbrechen verantwortlich gewesen.

Das kritisierte Morawiecki in seinem Brief, den er auf seiner Facebookseite veröffentlichte. Tatsächlich aber habe Polen während des Zweiten Weltkriegs gar nicht als Staat existiert. Das Land habe unter der deutschen Besatzung und Gewaltherrschaft gelitten. Viele polnische Bürger seien ermordet worden, weil sie versucht hatten, ihre jüdischen Nachbarn zu retten.

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Eine Hand hält eine Fernbedienung vor einem Fernseher, auf dem Netflix läuft. - Unsplash

Die polnische Regierung achtet streng darauf, dass beispielsweise deutsche Konzentrationslager auf heute polnischem Gebiet nicht als «polnisch» bezeichnet werden. Dies ist durch ein eigenes Gesetz ausdrücklich verboten.

Vor allem Vertreter Israels kritisierten in der Vergangenheit wiederholt, das Gesetz könnte auch dazu missbraucht werden, jede Mittäterschaft von Polinnen und Polen an NS-Verbrechen zu leugnen.

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