Künstler Frank Uwe Laysiepen mit 76 Jahren gestorben
Der «Body Art»-Pionier und Performancekünstler Frank Uwe Laysiepen, auch als Ulay bekannt, ist in der Nacht auf Montag gestorben. Er wurde 76 Jahre alt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Performancekünstler Ulay ist im Alter von 76 Jahren gestorben.
- Der Deutsche war ein langjähriger Partner der Künstlerin Marina Abramovic.
- Ulay war einer der Pioniere des «Body Art».
Der deutsche Performancekünstler Ulay, oder Frank Uwe Laysiepen, ist tot. Er starb in der Nacht zum Montag im Alter von 76 Jahren in Ljubljana. Das bestätigte ein enger Kollege am Montag. Zuerst hatte das Magazin «Monopol – Magazin für Kunst und Leben» über seinen Tod berichtet.
Frank Uwe Laysiepen war langjähriger Partner der Künstlerin Marina Abramovic. Mit ihr sorgte er mit bizarren Aktionen über die Kunstwelt hinaus für Aufsehen. So gingen die Beiden 1988 auf rund 4000 Kilometern auf der Chinesischen Mauer einander entgegen. Anschliessend wollten sie sich für immer trennen.
«Mit grosser Trauer habe ich heute vom Tod meines Freundes und Ex-Partners Ulay erfahren», schrieb Abramovic bei Instagram. Er sei ein aussergewöhnlicher Künstler gewesen. «Es ist tröstlich zu wissen, dass seine Kunst und sein Vermächtnis für immer weiterleben werden.»
Die Frankfurter Schirn widmete Frank Uwe Laysiepen, 2016 eine grosse Ausstellung. Ulay fotografierte in Amsterdam in den frühen 1970er Jahren auf der Strasse Trans-Menschen, Randfiguren, Abhängige, Obdachlose. Das wurde damals als höchst unpassend empfunden, schrieb «Monopol» in einer Würdigung.
Frank Uwe Laysiepen: Ein Pionier der «Body Art»
Frank Uwe Laysiepen war auch einer der Pioniere der «Body Art». Er hat auf Polaroid-Fotos Tätowierungen thematisiert, als diese Art des Körperschmucks noch ganz zur Welt der Matrosen und Gefangenen gehörte.
1976 entwendete Frank Uwe Laysiepen vorübergehend Carl Spitzwegs Meisterwerk «Der arme Poet» aus künstlerischen Gründen aus der Berliner Nationalgalerie. Den «Diebstahl» hielt er zusammen mit Marina Abramovic auf Fotos fest. Das Künstlerpaar platzierte den «Armen Poeten», eines der Lieblingsbilder von Adolf Hitler, in der Wohnung einer türkischen Gastarbeiterfamilie in Kreuzberg. Sie informierten den Direktor der Nationalgalerie, er könne das Bild nun in neuer Umgebung betrachten.