Künstliche Intelligenz könnte durch Corona-Krise Schub erhalten
Das Wichtigste in Kürze
- Experten erwarten einen erheblichen Schub für die Künstliche Intelligenz.
- Wegen der Corona-Krise kämen digitale Technologien in noch mehr Lebensbereichen vor.
- Eine gesamtgesellschaftliche Debatte über eine intensivere KI-Nutzung sei nötig.
Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft erwarten durch die Corona-Krise einen erheblichen Schub für die Künstliche Intelligenz (KI). In einer von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichten Studie war dies die einhellige Meinung von über 200 internationalen Experten.
Bertelsmann-Experte Ole Wintermann erklärte, «durch die Corona-Krise kommen digitale Technologien nun noch schneller in noch mehr Lebensbereichen zum Einsatz.» Deshalb sei es nun umso wichtiger, in eine gesamtgesellschaftliche Debatte über eine intensivere KI-Nutzung einzusteigen.
Die Studienautoren empfahlen der Politik, nun einen Ordnungsrahmen für die Entwicklung und den Einsatz von KI zu setzen. Es seien Standards und Richtlinien etwa für die Ethik, Transparenz, Datenqualität, Nutzerzentrierung sowie informationelle Selbstbestimmung nötig. Künstliche Intelligenz müsse dem Wohl der Bürger dienen, die Politik müsse ein grundlegendes Verständnis dafür in der Bevölkerung schaffen.
Die Ergebnisse sind Teil einer Sondererhebung im Rahmen einer Zukunftsstudie der Bertelsmann-Stiftung. In dieser Studie wurden 500 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft befragt. Die meisten von ihnen waren der Auffassung, dass die Wirtschaft derzeit die Auseinandersetzung mit der Künstlichen Intelligenz bestimme. In zehn bis fünfzehn Jahren sehen die meisten Experten aber Gesellschaft und Politik als diejenigen, die den Diskurs bestimmen.