La Palma: Lava aus Vulkan ergiesst sich ins Meer - Furcht vor Gasen
Zehn Tage nach dem Vulkanausbruch auf La Palma hat der Lavastrom die Küste der Insel erreicht. Die Behörden warnten bei Kontakt vor giftigen Gasen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Lavastrom des auf La Palma ausgebrochenen Vulkans hat das Meer erreicht.
- Bilder und Videos zeigen, wie sich die orang-glühende Masse in den Atlantik ergiesst.
- Wegen möglichen giftigen Gasen, wurde für vier Ortsteile eine Ausgangssperre verhängt.
Die um die 1000 Grad heisse Lava aus dem vor gut einer Woche auf der spanischen Kanareninsel La Palma ausgebrochenen Vulkan hat sich in der Nacht zu Mittwoch in das Meer ergossen.
«Die Lava hat das Meer erreicht», twitterte das Spanische Institut für Meereskunde und veröffentlichte beeindruckende, von einem seiner Schiffe aufgenommene Fotos. Auf ihnen ist zu sehen, wie sich die orangen glühende Masse wasserfallartig über Klippen in den schwarzen Atlantik ergiesst und dabei Rauch und Dampfschwaden aufsteigen.
Observamos en directo el avance de las lavas hasta el pie del acantilado costero que proceden de la colada sur del volcán de La Palma.
— Geociencias Marinas (IEO) (@gemar_ieo) September 28, 2021
Se está generando un impresionante depósito de más de 50 m de altura.#VulcanaIII_0921 @IEOoceanografia pic.twitter.com/jpRn9JIQ4G
Befürchtet wurde, dass sich bei dem Kontakt der Lava mit dem salzigen Meerwasser giftige, mit Salzsäure versetzte Gase bilden könnten. Deswegen war bereits zuvor eine Ausgangssperre für vier Ortsteile mit insgesamt etwa 300 Bewohnern aufrecht erhalten worden.
Die kanarische Sicherheitsbehörde twitterte: «Wenn Sie draussen sind, suchen Sie sich einen sicheren Ort, um Zuflucht zu suchen.» Laut Seenotrettung fliesst die Lava seit Mitternacht (MESZ) ins Meer. Es wehe eine Südwind. Das Institut für Meereskunde twitterte weiter, man könne das Vordringen der Lava bis zum Fuss der Klippe sehen. Das zeigt auch ein im Internet veröffentlichtes Video.
La Palma wurde zum Katastrophengebiet erklärt
Die Vulkaninsel war am Dienstag zum Katastrophengebiet erklärt worden. Bisher wurden fast 600 Gebäude von der glühend heissen Masse zerstört. Die Zahl der Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, ging leicht zurück auf 5600, nachdem einige Bewohner wieder zurückkehren durften. Die Schäden belaufen sich Schätzungen der Regionalregierung zufolge auf mehrere Hundert Millionen Euro.
Der Vulkan in dem Höhenzug Cumbre Vieja im Süden der Insel vor der Westküste Afrikas war am 19. September erstmals seit 50 Jahren wieder ausgebrochen. Wie lange er aktiv bleiben würde, konnten auch Vulkanologen nicht sagen. Es könne Wochen oder auch Monate dauern.