Lage auf Rettungsschiff «Ocean Viking» vor Sizilien verschärft sich
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lage der 180 Migranten auf der «Ocean Viking» ist nach Angaben der Helfer prekär.
- Auf dem Rettungsschiff vor Sizilien kommt es zu Selbstmordversuchen und Hungerstreiks.
Unter den 180 Migranten auf dem privaten Rettungsschiff «Ocean Viking» vor Sizilien spitzt sich die Lage nach Helfer-Angaben zu. «Die Geretteten haben heute Morgen einen Hungerstreik begonnen», erläuterte Verena Papke am Freitag. Sie ist Geschäftsführerin der Organisation SOS Méditerranée für Deutschland.
«Es gab bereits drei Selbstmordversuche.» Die Crew habe dringende Anfragen an die Behörden in Italien und Malta zur Aufnahme von 44 Menschen gesandt. Diese seien in schlechter Verfassung, hiess es.
Italien und Malta zögern mit Aufnahme von Flüchtlingen
Zuvor waren mehrere Bitten um Zuweisung eines sicheren Hafens in beiden Ländern erfolglos geblieben. Die Menschen waren am Donnerstag vergangener Woche sowie am Dienstag im Meer aus Seenot gerettet worden, hatte SOS Méditerranée berichtet.
Italien und Malta hatten sich in der Corona-Pandemie zu nicht sicheren Häfen erklärt. Trotzdem brechen Migranten von Libyen und Tunesien in Richtung Europa auf.
Rom und Valletta nahmen zuletzt zwar wieder Migranten von privaten Schiffen auf. Doch die Länder zögern mit der Zuweisung von Häfen oft lange. Sie fordern von anderen EU-Staaten regelmässig Zusagen über die Weiterverteilung der Menschen.