Lauterbach fordert zentrale deutsche Spezialklinik für schwerstkranke Kinder
In Deutschland fehle, laut Bundesgesundheitsminister Lauterbach, eine zentrale Spezialklinik für schwerstkranke Kinder.
Das Wichtigste in Kürze
- Karl Lauterbach spricht sich für eine zentrale Klinik für schwerstkranke Kinder aus.
- Deutschland sei einer der letzten Industriestaaten, die keine solche Klinik besässe.
Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich für die Einrichtung einer zentralen deutschen Klinik zur Behandlung schwerstkranker Kinder ausgesprochen. Der Minister sagte, dass Deutschland einer der wenigen grossen Industriestaaten ist, die bisher über keine solche Einrichtung verfüge. Dieser Zustand sei nicht akzeptabel.
Er schlug vor, dass die Kinderklinik der Charité in Berlin zu einem nationalen Schwerpunktkrankenhaus ausgebaut werden könnte. In dem könnten die schwersten Fälle behandelt werden. Der Minister betonte, dass die Behandlungen in der Klinik der Charité bereits jetzt auf einem «absoluten Weltspitzenniveau» stattfinden. Dieses entspricht den international renommierten Kinderspezialkliniken in den USA oder Israel.
Lauterbach glaubt, der Platz sei zu begrenzt
Allerdings sei die Kinderklinik der Charité dafür derzeit baulich nicht in dem erforderlichen Zustand. Der Platz für Behandlungen dort sei viel zu begrenzt, betonte der Bundesgesundheitsminister.
Berlins Regierende Bürgermeister Franziska Giffey (SPD), die Lauterbach begleitete, sprach sich für einen Neubau der Klinik aus. Es gebe dort 13 Intensivbetten, nötig sei eigentlich eine Verdopplung. An der Kinderklinik der Charité werden etwa Krebs erkrankte Kinder versorgt. Lauterbach sprach von «schwersten Fällen» mit einem entsprechend hohen Behandlungsniveau.
Auch die Finanzierung der Klinik über das deutsche Fallpauschalensystem sei «nicht ausreichen», sagte der Minister. Für die dort erforderlichen Spezialbehandlungen müsse die Charité eine medizinische Infrastruktur vorhalten. Deren Kosten würden von Pauschalen «nicht im Ansatz» gedeckt werden.