Karl Lauterbach will auf die massive Sommerhitze reagieren. Der Hitzeschutzplan soll bereits ab diesem Sommer greifen.
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Karl Lauterbach bei der Amtsübergabe. - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Karl Lauterbach will mit einem Hitzeschutzplan ältere und kranke Menschen schützen.
  • Diesen Sommer soll es bereits ein Online-Portal mit Informationen geben.
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Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach will einen nationalen Hitzeschutzplan einführen. Vor allem ältere und kranke Menschen sollen geschützt werden.

«Hitzeschutz ist Lebensschutz. Alte Menschen, Pflegebedürftige, Vorerkrankte sind gefährdet. Aber auch Kinder, Schwangere und Menschen, die sich beruflich oder privat viel im Freien aufhalten. Wenn Hitzewellen über Deutschland rollen.» Das liess Lauterbach laut «Bild am Sonntag» wissen.

Es müsse aufhören, «dass jedes Jahr Tausende Menschen den Hitzetod sterben – und das wird noch nicht einmal registriert».

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Die Temperaturen werden in Deutschland erneut nach oben klettern. - Frank Rumpenhorst/dpa

Der Mitte des Monats angekündigte Plan sieht der «Bild am Sonntag» zufolge vor: Die Bevölkerung soll stärker vor den Gefahren zunehmender Hitze gewarnt werden. Pflegeheime, Kommunen, Krankenhäuser bekommen demnach konkrete Konzepte zur Verfügung gestellt, um auf Hitzewellen zu reagieren.

Lauterbach nimmt Frankreich als Vorbild

Zurückgreifen will Lauterbach auf das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Das «könnte perspektivisch Grundlage für das Auslösen von Interventionskaskaden sein», heisst es laut dem Zeitungsbericht in dem Papier. Vorbild dafür ist Frankreich, das je nach Aussentemperatur seine Massnahmen bei Hitze staffelt. Geplant ist den Angaben zufolge ausserdem die Gründung einer Arbeitsgruppe mit mehreren Ministerien, darunter dem Umweltministerium.

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Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, blickt kritisch zurück auf so manche Corona-Massnahme. - Kay Nietfeld/dpa

Mit Fachleuten und verantwortlichen Ressortkollegen werde sich Lauterbach am Montag zum Hitzeschutzplan austauschen, berichtet die Zeitung. Erwartet würden in Berlin Vertreter aus der Ärzteschaft, der Pflege, von Krankenkassen, Kommunen und dem DWD.

Als Folge des Klimawandels mehren sich in Deutschland heisse Tage mit mehr als 30 Grad Celsius. Es kommt zu längeren Hitzeperioden. Das birgt vor allem für Alte, Kranke und Kinder Gesundheitsgefahren.

Nach Einschätzung von Fachleuten ist Deutschlands Gesundheitssystem bislang nicht für extreme Hitzewellen gerüstet. Allein im vergangenen Jahr gab es mehr als 4500 hitzebedingte Todesfälle.

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