Die Lawine kam völlig überraschend, an einem Tag mit sonnigem Wetter und einer Schneelage, bei der die Lawinengefahr gering eingestuft wurde. Es traf die Menschen auf einer sicher geglaubten Skipiste.
Rettungskräfte sind in einem Lawinengebiet im Skigebiet Crans-Montana im Einsatz. Foto: Anthony Anex/KEYSTONE
Rettungskräfte sind in einem Lawinengebiet im Skigebiet Crans-Montana im Einsatz. Foto: Anthony Anex/KEYSTONE - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz ist eine Lawine auf eine Skipiste gedonnert und hat mehrere Menschen unter Schneemassen begraben.
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Vier konnten verletzt gerettet werden, berichtete der Einsatzleiter der Polizei, Christian Varone, in Crans Montana im Kanton Wallis in der Südwestschweiz.

Eine der vier Personen sei schwer verletzt. Nicht auszuschliessen sei, dass weitere Personen von den Schneemassen verschüttet wurden. Der Bürgermeister des Ortes, Nicolas Féraud, hatte am Nachmittag vor Journalisten von möglicherweise zehn bis zwölf Vermissten gesprochen. Die Suche nach weiteren Opfern ging am Abend weiter. Im Einsatz waren mehr als 240 Menschen teils mit Lawinensuchhunden.

Die Piste Kandahar wurde auf einer Länge von mehreren Hundert Metern teils mehr als zwei Meter verschüttet. Es handelt sich um die höchstgelegene Piste des Skigebiets am knapp 3000 Meter hohen Berg Pointe de la Plaine Morte. Sie liegt auf etwa 2500 Metern. Der Alarm traf nach Angaben der Bergbahnen am Dienstag um 14.23 Uhr ein. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte bestes Wetter. Die Lawine rutschte mehrere Hundert Meter den Hang hinab.

Menschen aus den Schneemassen einer Lawine zu retten ist ein Wettlauf mit der Zeit. Nach 30 Minuten sinken die Überlebenschancen rapide. Weil die Menschen in Crans Montana auf einer sicher geglaubten Piste unterwegs waren, hatten sie keine Lawinensuchausrüstung dabei, die Signale funkt und Retter schnell zur richtigen Suchstelle leiten kann. Nach dem offiziellen Lawinenbulletin war die Lawinengefahr in der Region am Dienstag nicht gross. Es herrschte Stufe zwei von fünf.

Ein Lawinenabgang auf eine ausgewiesene Skipiste sei äussert selten, sagte Thomas Stucki, Leiter des Lawinenwarndienstes beim Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ihm sei in der Schweiz aus den vergangenen zehn Jahren nur ein Unfall mit einem Todesopfer bekannt. Skigebiete werden überall durch Zäune und Verbauung oberhalb der Pisten geschützt. Gefährliche Schneeansammlungen werden gesprengt. Die meisten Lawinen gehen abseits der Pisten ab. Gefährdet sind dabei Tourengänger, die sich auf eigene Gefahr ausserhalb der präparierten Pisten aufhalten.

In Crans Montana soll am kommenden Wochenende das FIS-Ski-Weltcuprennen stattfinden. Sämtliche Einsatzkräfte, die dort die Pisten präparierten, halfen am Unglücksort bei der Suche nach Vermissten. Crans Montana gilt als mondäner Skiort. Dort wohnte jahrzehntelang der britische Schauspieler Roger Moore. Er starb 2017 in der Schweiz.

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