Le Pen: Premier Bayrou kritisiert Trumps «Einmischung»
Frankreichs Premier Bayrou verurteilt Trumps Kommentare zum Urteil gegen Marine Le Pen als «Einmischung». Der Fall sorgt für politische Spannungen.

Frankreichs Premierminister François Bayrou hat die öffentliche Unterstützung von US-Präsident Donald Trump für Marine Le Pen scharf kritisiert. Im Interview mit «Le Parisien» bezeichnete er Trumps Äusserungen als «Einmischung».
Trump hatte das Urteil gegen Le Pen als «Hexenjagd» und Angriff auf Meinungsfreiheit dargestellt. Bayrou warnte vor den Folgen solcher Aussagen für die internationale Zusammenarbeit.
Er betonte, dass die Rechtsstaatlichkeit nicht zur Debatte stehe, wie «ZDF» berichtet.
Statement von Trump zu Urteil
Trump forderte gar: «Lasst Le Pen frei», obwohl die Politikerin nicht in Haft sitzt. Stattdessen wurde sie wegen Veruntreuung von EU-Mitteln zu vier Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung, und einer Geldstrafe verurteilt.

Zudem darf sie fünf Jahre lang nicht für öffentliche Ämter kandidieren, was ihre Präsidentschaftsambitionen für 2027 beendet, so die «taz».
Internationale Unterstützung
Neben Trump haben auch der Kreml und Ungarns Premier Viktor Orbán ihre Unterstützung für Le Pen signalisiert. Bayrou äusserte sich besorgt über eine mögliche illiberale Allianz, die demokratische Werte bedrohen könnte.
Er sprach von einer «Internationalen der Unanständigkeit», die Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit infrage stelle, wie der «Spiegel" berichtet.
Reaktion von Le Pen
Le Pen selbst zeigt sich kämpferisch und kündigte Berufung gegen das Urteil an. Ihre Partei, das Rassemblement National (RN), mobilisiert Anhänger zu Protesten.
Parteichef Jordan Bardella sprach von einer «Tyrannei der Richter» und rief die Franzosen zur Empörung auf, so der «Stern».
Auswirkungen auf Frankreichs Politik
Das Urteil gegen Le Pen hat weitreichende Konsequenzen für Frankreichs politische Landschaft. Umfragen zeigen, dass sie bislang als Favoritin für 2027 galt.
Nun könnte RN gezwungen sein, einen neuen Kandidaten zu präsentieren. Experten sehen darin eine Chance für andere politische Kräfte, während RN versucht, aus dem Urteil politisches Kapital zu schlagen.