Lettland: Ex-Abgeordneter wegen Spionage für Russland verurteilt
Der frühere Parlamentsabgeordnete Janis Adamsons wurde in Lettland wegen Spionage für Russland verurteilt. Ihm steht eine Haftstrafe von über acht Jahren bevor.
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In Lettland ist der frühere Parlamentsabgeordnete Janis Adamsons wegen Spionage für Russland und weiterer Straftaten zu einer Haftstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Nach Angaben des zuständigen Richters vom Stadtgericht Riga habe Adamsons «illegal, systematisch und gezielt» vertrauliche Informationen gesammelt und über einen Mittelsmann an den russischen Inlandsgeheimdienst FSB übergeben. Bei dem Mittelsmann handelt es sich um einen ebenfalls angeklagten russischen Staatsbürger und ehemaligen Agenten des früheren sowjetischen Geheimdienstes KGB, der einer Gerichtsmitteilung vom Donnerstag zufolge zu sieben Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
Anklage wegen Spionage: Beschuldigte plädieren auf unschuldig
Die beiden Verurteilten hatten auf unschuldig plädiert und wollten die Gerichtsentscheidung anfechten.
Adamsons war im Juni 2021 wegen Spionageverdachts festgenommen worden, nachdem ihm zuvor auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft die parlamentarische Immunität entzogen worden war. Ermittler durchsuchten Medienberichten zufolge damals die Privatwohnung und das Abgeordnetenbüro des Parlamentariers, der unter anderem dem Verteidigungsausschuss angehörte.