Letztes Hilfspaket für Griechenland steht
Es hat viel länger gedauert als gedacht. Doch in einer weiteren Nachtsitzung starten die Euro-Finanzminister die letzte Etappe der Griechenland-Rettung.
Das Wichtigste in Kürze
- Zähes Ringen um Hilfspaket: Griechenland hat seine letzte Kreditrate erhalten.
- Vereinbart wurde eine Abschlusszahlung an Athen von 15 Milliarden Euro.
- Ausserdem sollen Laufzeiten für ältere Kredite um zehn Jahre verlängert werden.
Zum Abschluss der jahrelangen Rettungsprogramme soll Griechenland im Sommer noch einmal Milliardenhilfen und Schuldenerleichterungen bekommen. Darauf einigten sich die Europartner am frühen Freitagmorgen in Luxemburg mit der Regierung in Athen. Demnach sollen Laufzeiten für ältere Kredite um zehn Jahre verlängert werden, zudem soll das Land eine Auszahlung von 15 Milliarden Euro erhalten.
Griechenland soll wieder auf eigenen Beinen stehen
Ziel ist, dass sich Griechenland ab August wieder ohne Hilfe am Kapitalmarkt finanzieren kann. Damit kämen acht Jahre dramatischer Rettungsaktionen zu einem vorläufigen Ende. Doch soll Athen den strikten Spar- und Reformkurs auf Jahre hinaus weiter führen, was auch regelmässig überprüft werden soll.
Das im Sommer 2015 aufgelegte dritte Rettungsprogramm im Umfang von bis zu 86 Milliarden Euro läuft regulär im August aus. Bisher flossen knapp 50 Milliarden Euro.
Griechenland war seit 2010 auf Unterstützung der europäischen Partner und des Internationalen Währungsfonds angewiesen. Als Gegenleistung für vergünstigte Kredite in Höhe von knapp 274 Milliarden Euro musste das Land Sparprogramme und Strukturreformen auflegen. Nach Angaben der EU-Kommission wurden allein in den vergangenen drei Jahren 450 Einzelmassnahmen durchgesetzt.