Lockdowns kosten Deutschland 250 Milliarden Euro
Gemäss dem Institut der deutschen Wirtschaft haben die Lockdowns Deutschland bereits 250 Milliarden Euro gekostet.

Das Wichtigste in Kürze
- Forscher des Instituts der deutschen Wirtschaft senken die Konjunkturprognose.
- Die deutsche Wirtschaft werde im laufenden Jahr um drei Prozent wachsen.
Die deutschen IW-Forscher senken wegen der nicht abflauenden Corona-Pandemie ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr. Die deutsche Wirtschaft werde im laufenden Jahr um drei Prozent wachsen und 2022 um vier Prozent, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Mittwoch mitteilte.
Im Dezember hatten die Ökonomen für 2021 noch ein Plus von vier Prozent veranschlagt. «Bisher haben die Lockdowns bereits 250 Milliarden Euro gekostet. Derzeit läuft ein Wettlauf zwischen Injektionen und Infektionen», sagte IW-Direktor Michael Hüther.
Ein langer dritter Lockdown wäre ein teurer Rückschlag für Unternehmer und Detailhändler. «Zudem würde die Spaltung der Volkswirtschaft in eine robuste Industrie und darbende Lockdown-Branchen immer tiefer gehen und weitreichende soziale Folgen haben», warnte Hüther.
Vorkrisenniveau erst Anfang 2022
Die IW-Ökonomen sehen die dritte Infektionswelle mit Ernüchterung. «Die Pandemie ist längst nicht überwunden, der Lockdown wird bis nach Ostern verlängert, das Impfen stockt, Menschen konsumieren wenig und Unternehmen investieren noch nicht wie vor der Krise.»
Erst Anfang 2022 werde die Wirtschaft wieder ihr Vorkrisenniveau erreichen. Der private Konsum, der 2020 noch um sechs Prozent eingebrochen war, werde in diesem Jahr insgesamt nur stagnieren.
Denn steigende Infektionen und anhaltende Geschäftsrestriktionen halten die Menschen laut IW vom Geldausgeben ab. «Wenn das Impfen gelingt, ist im zweiten Halbjahr 2021 mit einer kräftigen Belebung samt Nachholeffekten zu rechen, was aber nicht für ein Gesamtjahresplus reicht.»