In Bachmut kommt der russische Angriff London zufolge weitgehend zum Erliegen. Der Fokus liegt nun offenbar auf einem anderen Frontabschnitt.
Ukrainische Soldaten fahren auf einem gepanzerten Fahrzeug an der Frontlinie. Die Stadt Bachmut ist seit Monaten schwer umkämpft.
Ukrainische Soldaten fahren auf einem gepanzerten Fahrzeug an der Frontlinie. Die Stadt Bachmut ist seit Monaten schwer umkämpft. - LIBKOS/AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut britischer Geheimdienste kommt der russische Angriff in Bachmut zum Erliegen.
  • Das sei ein Ergebnis erheblicher Verluste auf der russischen Seite.
  • Russland habe den Fokus nun auf die südlichere Stadt Awdijiwka verlegt.
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Der russische Angriff auf die ostukrainische Stadt Bachmut ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste weitgehend zum Erliegen gekommen. «Dies ist vermutlich vor allem ein Ergebnis der erheblichen Verluste der russischen Kräfte.» Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag mit.

«Die Situation der Russen hat sich wahrscheinlich auch durch die Spannungen zwischen dem russischen Verteidigungsministerium und der Wagner-Gruppe verschlechtert, die beide Einheiten an diesem Frontabschnitt bereitstellen.» Auch die Ukraine habe im monatelangen Kampf um Bachmut schwere Verluste erlitten, wurde in London betont.

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Bachmut liegt seit Monaten unter schwerem Beschuss. - dpa

Die Verteidiger von Bachmut festigten unterdessen ihre Positionen, sagte unterdessen der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj. «Dank der titanischen Anstrengungen der Defensivkräfte gelingt es, die Lage zu stabilisieren.»

Das teilte Saluschnyj im Anschluss an ein Telefonat mit seinem britischen Amtskollegen Tony Radakin in der Nacht zum Samstag auf seinem Facebook-Account mit. Das Teilstück um Bachmut zähle aber nach wie vor zu den schwierigsten Frontabschnitten.

London: Russische Truppen stellen sich defensiver auf

Russland habe seinen Fokus nun eher auf die weiter südlich gelegene Stadt Awdijiwka und auf den Frontabschnitt bei Kreminna und Swatowe nördlich von Bachmut gerichtet, hiess es weiter aus London. Dort wollten die Russen die Frontlinie stabilisieren.

Dies deute darauf hin, dass die russischen Truppen sich allgemein wieder defensiver aufstellen würden, nachdem seit Januar Versuche einer Grossoffensive keine «schlüssigen Ergebnisse» hervorgebracht hätten.

Bachmut
Um Bachmut wurden Schützengräben ausgehoben, die an den Ersten Weltkrieg erinnern. - keystone

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

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