Lourdes: Geiselnahme in Pilgerstadt beendet
Das Wichtigste in Kürze
- Die Polizei hat im südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes eine Geiselnahme beendet.
- Ein Mann soll zwei bis drei Menschen als Geiseln gehalten haben.
- Eine Geisel soll verletzt worden sein.
Am Dienstag nahm die Polizei nach eigenen Angaben einen Bewaffneten fest. Er hatte am Dienstag zwischenzeitlich «zwei bis drei» Menschen in Lourdes in seine Gewalt gebracht hatte.
Unter den Geiseln war der Staatsanwaltschaft zufolge auch die Ex-Frau des mutmasslichen Täters. Eine der Geiseln soll verletzt sein.
Der festgenommene Bewaffnete ist nach Polizeiangaben unverletzt. Über die Schwere der Verletzungen der Geisel gab es zunächst keine Angaben. Polizisten der Eliteeinheit Raid waren am Tatort ebenso im Einsatz wie die Feuerwehr und die Rettungsdienste.
Bei dem mutmasslichen Täter handelt es sich laut der Staatsanwaltschaft um einen früheren Militärangehörigen im Alter von rund 50 Jahren. Er ist der Justiz demnach wegen Übergriffen gegen seine Ex-Frau bekannt.
Der Mann soll sich am Vormittag zunächst im Haus seiner früheren Gattin verschanzt haben. Mit einer Waffe habe er nach draussen geschossen. Nach Angaben regionaler Medien befand sich auch der Lebensgefährte der Frau in der Gewalt des Täters.
Mehrere Schüsse in Lourdes
«Ich habe zwei Schüsse gehört», sagte eine Zeugin der Nachrichtenagentur AFP. Wenig später habe jemand geschrien «Hör auf, Du wirst uns umbringen.» Der Zeugin zufolge fielen danach zwei weitere Schüsse. Als die Polizei eingetroffen sei, habe der Täter erneut geschossen.
Anderen Zeugen zufolge trat der Bewaffnete mit seiner Ex-Frau auf den Balkon und drohte den Beamten: «Haut ab oder ich bringe die Arbeit in drei Sekunden zu Ende.» Wie ein Journalist berichtete, war kurz vor Ende der Geiselnahme eine «enorme Detonation» aus dem Haus zu hören. Die Ursache war zunächst unklar.
Der Vorfall ereignete sich den Behörden zufolge in der Nähe des Bahnhofs der Pilgerstadt. Die berühmte Mariengrotte von Lourdes zieht jedes Jahr zahlreiche Katholiken aus aller Welt an.