Maas wertet Libyen-Konferenz als Erfolg
Bundesaussenminister Heiko Maas hat die Libyen-Konferenz in Berlin als Erfolg gewertet. Nach dem Treffen von Vertretern aus 16 Ländern und vier internationalen Organisationen zeigte sich der SPD-Politiker am Mittwoch zuversichtlich, dass der angestrebte Abzug aller ausländischen Kämpfer aus dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland gelingen kann. «Wir werden keine Ruhe geben, bis die letzte ausländische Kraft (...) das Land verlassen hat», betonte Maas. Er räumte allerdings ein, dass das nur schrittweise geschehen kann. Der Weg zum Frieden sei kein Sprint, sondern eher ein Marathon, betonte er.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Konferenz schloss an den grossen Libyen-Gipfel im Januar 2020 in Berlin an.
Damals hatten Maas und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen mit den Vereinten Nationen erstmals die am Libyen-Konflikt beteiligten Länder nach Berlin eingeladen. Zentrales Ziel war es, die Einmischung von aussen mit Waffenlieferungen und Söldnern zu beenden. Bisher ist das nicht gelungen. Jüngsten UN-Schätzungen zufolge befinden sich immer noch um die 20 000 ausländische Kämpfer im Land.
Allerdings gibt es inzwischen einen Waffenstillstand, eine Übergangsregierung und einen Wahltermin. Die Hoffnung auf Frieden ist damit seit der ersten Libyen-Konferenz deutlich gewachsen. Das Land war nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi 2011 in einem Machtkampf zwischen zahlreichen politischen Lagern und verbündeten Milizen, der von ausländischen Mächten befeuert wird.