EU-Länder schrauben am Erreichen ihrer Klimaziele. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will dabei weiter auf Kernenergie setzen.
EU-Gipfel in Brüssel
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, spricht zu Journalisten bei seiner Ankunft zum EU-Gipfel. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Derzeit kommen 60 Prozent der französischen Energie aus Atomkraftwerken.
  • Für das Erreichen der Klimaziele will Frankreich weiterhin auf Kernenergie setzen.
  • Nach dem Kohleausstieg sei es nicht möglich sofort auf erneuerbare Energien zu bauen.
Ad

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron fordert Verständnis für die EU-Staaten, die zur Erreichung von Klimazielen weiter auf Atomenergie setzen wollen. Jeder solle den Übergangsprozess so gestalten können, wie er es wolle, sagte er am Donnerstag zum Auftakt des EU-Gipfels in Brüssel.

Gerade für Länder, die den Kohleausstieg bewältigen müssten, sei es nicht möglich, von einem Tag auf den anderen auf erneuerbare Energien umzusteigen.

CDU Grünen
Die CDU und Die Grünen halten an einem vorgezogenen Kohleausstieg bis 2030 fest. - dpa

Macron verwies zudem darauf, dass die Atomenergie auch in seinem Land eine grosse Rolle spielt. In Frankreich komme derzeit mehr als 60 Prozent der Energieproduktion aus Atomreaktoren, sagte er.

Unterstützung der EU umstritten

Unter den EU-Staaten ist vor allem umstritten, ob der Ausbau der Kernenergie mit EU-Mitteln unterstützt werden sollte, um Klimaschutzziele zu erreichen. Als Beispiele für Länder, die dagegen sind oder dies sehr kritisch sehen, nannte Macron Österreich, Luxemburg und Deutschland.

AKW Brunsbüttel
Das Atomkraftwerk Brunsbüttel an der Elbe. Deutschland spricht sich gegen die EU-Unterstützung für den Kernenergieausbau aus. - dpa

Der luxemburgische Ministerpräsident Xavier Bettel sagte beim Gipfel: «Wir sind der Überzeugung, dass Atomenergie weder nachhaltig noch sicher ist.» Wenn einzelne Länder auf Atomkraft setzen wollten, sei das ihr Recht. EU-Gelder sollte es dafür aber nicht geben.

Nato-Gipfel in London
Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel kommt zum Treffen der Führungskräfte der Nato. - dpa
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Emmanuel MacronEU