Mädchen aus aller Welt sorgen sich wegen Fake News
Anlässlich des Welt-Mädchentages wurden junge Frauen weltweit zu ihrem Umgang mit Fake News befragt - mit alarmierendem Ergebnis. Nicht nur sind die meisten Mädchen besorgt, viele ziehen sich aufgrund von Falschinformationen auch ins Private zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Mädchen und junge Frauen aus aller Welt machen sich laut einer Umfrage grosse Sorgen wegen Fake News, also bewusst lancierter Falschinformationen.
Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage der Kinderrechtsorganisation zum Welt-Mädchentag am 11. Oktober.
«Fake News» verunsichern demnach mehr als 90 Prozent der Befragten. 40 Prozent sind deshalb sogar «sehr» oder «extrem» besorgt. Weltweit wurden rund 26.000 Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren in 26 Ländern befragt - gut 1000 davon in Deutschland.
Viele wenden sich wegen Fake News vom Politischen ab
«Mädchen und junge Frauen dürfen mit dem Thema Falschinformationen nicht allein gelassen werden», sagte Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung von Plan International Deutschland, am Dienstag in Hamburg. «Wenn Mädchen und Frauen sagen, dass sie nichts mehr mit Politik zu tun haben wollen und sich ins Private zurückziehen, zeigt das, dass hier dringender Handlungsbedarf seitens der Regierungen, Schulen und der Social-Media-Plattformen besteht.»
Der diesjährige Welt-Mädchenbericht «Fakt oder Fake? Wie Mädchen und junge Frauen mit Falschinformationen im Netz umgehen» zeige einen grossen Nachholbedarf, Kinder und Jugendliche beim Umgang mit Nachrichten im Internet fit zu machen. So geben rund 70 Prozent der Befragten an, weder in der Schule noch über das Elternhaus gelernt zu haben, wie sie Falschinformationen identifizieren können.
Laut Umfrage sagt jedes vierte Mädchen (26 Prozent), es sei unsicher, ob es seine eigene Meinung öffentlich machen solle. Und knapp jede Fünfte (18 Prozent) sagt, sie habe wegen Falschinformationen aufgehört, sich für politische und aktuelle Themen zu engagieren.
Mehrheit traut Gleichaltrigen mehr als klassischen Medien
Die Befragung zeige ausserdem, dass es kein Medium gibt, auf das sich Mädchen mehrheitlich verlassen. Das werde in Deutschland noch deutlicher als in anderen Ländern. Um sich über ihre Themen zu informieren, verlassen sich Mädchen und junge Frauen hier vor allem auf Freunde und Freundinnen sowie Gleichaltrige (53 Prozent).
An zweiter Stelle nennen sie Influencer und Influencerinnen (46 Prozent), an dritter Stelle Familie und Verwandte (44 Prozent). Lediglich 41 Prozent der Befragten greifen auf klassische Nachrichtenmedien zurück, um sich online zu informieren.