Madrids Ärzte wollen wegen Corona-Krise die Arbeit niederlegen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ärzte in Madrid sind komplett überlastet und wollen daher ihre Arbeit niederlegen.
- Bereits vor der Corona-Krise fehlte es in den Spitälern an personellen Ressourcen.
- Im allgemein schwer getroffenen Spanien gilt Madrid als der Corona-Hotspot.
Wegen einer Corona-Überlastung wollen die Ärzte in Madrid die Arbeit niederlegen. Die grösste Mediziner-Gewerkschaft der Region hat zu einem «unbefristeten und kompletten» Streik ab dem 28. September aufgerufen.
Der Ausstand sei bereits für die Arbeiter des Bereichs der medizinischen Grundversorgung angemeldet worden. Weitere Sektoren würden sich aber in den kommenden Wochen anschliessen, hiess es.
Inakzeptable Verschlimmerung der Lage
Schon seit Jahren leide man an einem Mangel an personellen und wirtschaftlichen Ressourcen. Dies beklagte die Gewerkschaft in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Mitteilung. «Die Pandemie hat in den vergangenen Monaten aber zu einer für uns inakzeptablen Verschlimmerung der Lage geführt.» Die Madrider Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso sei der mehrfach geäusserten Bitte um ein Treffen zur Besprechung der Probleme nicht nachgekommen.
Madrid ist und bleibt der spanische Corona-Hotspot
Madrid war im Frühjahr von der Pandemie im Corona-Hotspot Spanien besonders schwer getroffen worden. Nun ist sie wieder die von den Neuausbrüchen am stärksten betroffene Region des Landes. Von den 4137 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden in ganz Spanien, entfielen 1509 auf Madrid. Das sind mehr als 35 Prozent.
Spanien kommt insgesamt bereits auf mehr als 550'000 Corona-Infektionen. Das sind so viele wie kein anderes westeuropäisches Land verzeichnet. Daher gelten zahlreiche Einschränkungen im öffentlichen wie im privaten Bereich.
So sind in Madrid seit Montag nur noch Treffen von höchstens zehn Personen erlaubt. Das Nachtleben ist in ganz Spanien stark eingeschränkt. Überall gilt eine Maskenpflicht – auch im Freien.