Mafia in Italien nutzte Corona für Machenschaften in Wirtschaft
Das Wichtigste in Kürze
- 2020 konnte die italienische Mafia die Corona-Krise zu ihrem Vorteil nutzen.
- Mit der Unterstützung von leidenden Unternehmen konnte Geld reingewaschen werden.
- Zudem wurden vermehrt kritische Infrastrukturen digital attackiert.
Die Corona-Krise hat der italienischen Mafia viele Gelegenheiten für ihre kriminellen Machenschaften in der Wirtschaft und dem Internet geboten. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht der italienischen Sicherheitsbehörden hervor.
Die kriminellen Vereinigungen verfügen über viel Geld aus illegalen Geschäften, welches sie in notleidende Unternehmen investierten, hiess es darin. Die Mafiosi hätten das Geld damit gewaschen und somit die Wirtschaft infiltriert. Nicht selten versuchten sie dabei, sich die Vermögenswerte der Unternehmen zu eigen zu machen.
Mafia attackierte auch Gesundheitswesen
Ausserdem nutzten die Clans die Notlage durch Corona, um auch über das Internet ihre Opfer anzugreifen. Unter anderem hätten die Cyber-Kriminellen die Infrastruktur des Gesundheitswesens im Visier gehabt. Zudem sollen sie Krankenhäuser erpresst haben, die auch Corona-Patienten behandelten.
Das Druckmittel war etwa sogenannte Ransomware, mit der die Täter drohten, die Systeme der Einrichtungen lahmzulegen. In Zahlen ausgedrückt: Von Januar bis Oktober 2019 wurden insgesamt 105 «kritische Infrastrukturen» angegriffen. Im Zeitraum des vergangenen Jahres schoss die Zahl auf 476 Attacken.
Zwischen März und September 2020 gingen die Ermittler der italienischen Finanz-Polizei zufolge in über 90 Operationen gegen die Mafia vor. Dabei waren die Vereinigungen 'Ndrangheta, Cosa Nosta, Camorra und die Mafia in Apulien (Sacra Corona Unita) im Visier. Mehr als 1000 verdächtige Mafiosi konnten festgenommen werden.