Der Sohn der auf Malta ermordeten Journalistin Daphne Caruana Galizia appeliert an die maltesischen Behörden. Sie sollen den Enthüllungen des Falls seiner Mutter nachgehen.
Daphne Caruana Galizia
An der Stelle, an der das Auto der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia am 16. Oktober 2017 ausbrannte, sind Kerzen und ein Banner mit dem Wort «Justice» zu sehen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sohn der ermordeten maltesischen Journalistin, Daphne Caruana Galizia, apelliert an die Behören.
  • Die Hintergründe des Attentats sind nach einem halben Jahr immer noch unklar.
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Der Sohn der auf Malta ermordeten Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia appelliert an die maltesischen Behörden, den Enthüllungen seiner Mutter nachzugehen. «Einige von ihnen sind wahrscheinlich mit ihrer Ermordung verknüpft, andere weniger», sagte Andrew Caruana Galizia der Deutschen Presse-Agentur ein halbes Jahr nach dem Attentat auf die 53-Jährige.

«Die Polizei muss Fehlverhalten aus Prinzip nachgehen. Doch nachdem ein Journalist, der das Fehlverhalten aufgedeckt hat, von einer ferngesteuerten Bombe unter dem Autositz in die Luft gejagt wurde, muss dieses Verbrechen Teil der Mordermittlungen werden.»

Es schade dem Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit in Europa, sollte Malta den von Caruana Galizia berichteten Verbrechen weiterhin nicht nachgehen, sagte der Grünen-Europaabgeordnete Sven Giegold der dpa. «Die europäischen Werte werden unglaubwürdig, wenn Regierungsmitglieder im Amt bleiben, die fragwürdige Geschäfte über Briefkastenfirmen abwickeln.» Giegold forderte die EU-Kommission auf, Vertragsverletzungsverfahren wegen einer mangelnden Durchsetzung der Anti-Geld-Wäscherregeln einzuleiten.

Die Ermordung von Caruana Galizia am 16. Oktober 2017 unweit ihres Hauses in Bidnija hatte international für Entsetzen gesorgt. Die Journalistin hatte unter anderem zu Geldwäsche, Korruption und dem umstrittenen Handel mit maltesischen Pässen recherchiert und auch hochrangige Politiker an den Pranger gestellt. Für den Mord müssen sich drei Männer vor Gericht verantworten. Die Ermittler halten es aber für möglich, dass sie von einem bislang unbekannten Drahtzieher beauftragt wurden.

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