Mann aus «Sylt»-Video verliert Job – obwohl er gar nicht mitsang
Das «Ausländer raus»-Video aus Sylt ging um die Welt. Ein Mann stand damals neben den Schnösel-Sängern. Obwohl er nicht mitsang, verlor er seinen Job.
![Sylt Party](https://c.nau.ch/i/Ae39W3/900/sylt-party.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- An Pfingsten grölten junge Menschen auf Sylt Rassisten-Lyrics – Videos davon gingen viral.
- Ein Mann erzählt nun von fatalen Folgen für ihn, er verlor etwa seinen Job.
- Dabei sei er nur daneben gestanden und habe nicht mitgesungen.
Eine Gruppe schick gekleideter junger Menschen, der Party-Hit «L'amour toujours» läuft. Die Schnösel wandeln den Text in «Ausländer raus» um und grinsen. Ein Mann zeigt den Hitlergruss.
Die gefilmten Szenen aus der Promi-Bar «Pony» auf Sylt (D) gingen letzte Pfingsten sofort viral. Sogar Kanzler Olaf Scholz schaltete sich ein, bezeichnete die Vorfälle als «eklig».
Nun meldet sich ein Mann zu Wort, der sich damals auch im Nobel-Club aufhielt. Nach dem grossen Aufschrei ist für ihn nichts mehr, wie es einmal war.
Obwohl er die rassistischen Gesänge nie mit einstimmte, wie auch vom Landgericht Hamburg festgestellt wurde.
Der Schaden ist aber angerichtet.
Sein Anwalt Norman Buse beschreibt ihn gegenüber dem «Stern» als jemanden, der «zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war. Und an den Medienpranger gestellt wurde.»
«Ich war in der Situation überfordert» – Arbeitgeber entlässt ihn
Der Mann beteuert seine Unschuld und sagt: «Ich war geschockt. In so was bin ich noch nie reingeraten.»
Brüllende Horden seien ihm immer unangenehm. «In der Situation war ich vollkommen überfordert und habe es ignoriert.»
Nachdem das Video online ging, wurde der Mann schnell identifiziert. Auf dem Instagram-Profil seines Arbeitgebers forderten Nutzer seine Entlassung.
Diese erfolgte wenige Tage später. Derzeit läuft ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht.
Das Ganze setzt dem Mann zu. Nebst seinem Job verlor er auch Lehraufträge an drei Hochschulen. In den letzten Monaten habe er sieben Kilo abgenommen.