Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen will die «Aquarius» nicht mehr anlegen lassen. Sie wirft der EU «verrückte immigrationsfreundliche Politik» vor.
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Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Marine Le Pen will das Rettungsschiff «Aquarius» nicht mehr in Frankreich anlegen lassen.
  • Das Schiff von SOS Méditerranée war am Samstag von Marseille aus in See gestochen.
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Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat der Europäischen Union eine «verrückte immigrationsfreundliche Politik» vorgeworfen. «Mit uns wird die 'Aquarius' nicht mehr an den französischen Küsten anlegen», betonte die Vorsitzende der Partei Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung) am Sonntagabend in der Mittelmeer-Stadt Fréjus. Das Schiff der deutsch-französischen Hilfsorganisation SOS Méditerranée war am Samstag von Marseille aus erneut zur Rettung von Bootsflüchtlingen in See gestochen.

Le Pen betonte bei ihrer Rede vor hunderten Anhängern weiter, für die Ansiedlung von Migranten «ströme das Geld» in der EU nur so, während für Obdachlose nicht genug zur Verfügung stehe. An der Veranstaltung nahmen auch Mitglieder der rechtspopulistischen FPÖ aus Österreich und der fremdenfeindlichen Lega von Italiens Innenminister Matteo Salvini teil.

Revanche gegen Präsident Emmanuel Macron

Le Pen läutete mit ihrer Rede den Europawahlkampf ihrer Partei, der früheren Front National, ein. Die Rechtspopulistin versucht dabei eine Revanche gegen Präsident Emmanuel Macron, gegen den sie bei der Präsidentschaftswahl im Mai 2017 deutlicher als erwartet unterlegen war.

Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts Odexa kündigt sich bei der EU-Wahl Ende Mai ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Macrons Partei und den Rechtspopulisten an. Für die Präsidentenpartei wollen demnach 21,5 Prozent der Franzosen stimmen, für Le Pens Formation rund 21 Prozent.

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