Nach wochenlanger Belagerung durch russische Streitkräfte ist die ukrainische Hafenstadt Mariupol nach Angaben des Bürgermeisters fast vollständig zerstört.
Mariupol
Wohnhäuser stehen nach Beschuss beschädigt am Stadtrand von Mariupol, in einem Gebiet, das von der separatistischen Regierung der Donezker Volksrepublik kontrolliert wird. Alexei Alexandrov/AP/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • 40 Prozent der zerstörten Infrastruktur können nicht wiederhergestellt werden.
  • «Die Bombardierungen hören nicht auf», so Mariupols Bürgermeister Boitschenko.
  • Noch immer seien 130'000 Menschen in der Hafenstadt eingeschlossen.
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«Die traurige Nachricht ist, dass 90 Prozent der Infrastruktur in der Stadt zerstört sind und 40 Prozent nicht wiederhergestellt werden können», sagte Wadym Boitschenko am Montag auf einer Pressekonferenz. Rund 130'000 Menschen seien nach wie vor in der Stadt eingeschlossen.

Vor Beginn des Krieges lebten rund 500'000 Menschen in der Stadt am Asowschen Meer. «Die russische Armee zerstört Mariupol auf brutale Weise», sagte Boitschenko. «Die Bombardierungen hören nicht auf.» Insbesondere Mehrfachraketenwerfer würden zum Einsatz kommen. Laut Boitschenko kommen die meisten Angriffe «vom Meer her», wo russische Schiffe liegen würden.

Evakuierungen seien geplant, «aber heute können wir das nicht tun», sagte er. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig die Verhinderung von Rettungsmassnahmen vor.

Mariupol ist seit Wochen von jeglicher Versorgung abgeschnitten und wird von den russischen Streitkräften heftig beschossen. Die Lage in der Stadt ist katastrophal. Nach ukrainischen Angaben wurden dort mindestens 5000 Menschen seit Beginn der russischen Angriffe vor mehr als einem Monat getötet.

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