Matteo Salvini siedelt Migranten aus Vorbild Dorf um

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Italien,

In einem Dorf in Kalabrien wird der migrantenfreundliche Bürgermeister in Hausarrest. Nun sollen auch die Migranten weg.

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Matteo Salvini, Ex-Innenminister von Italien, spricht auf der Migrationskonferenz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Matteo Salvini lässt Migranten umsiedeln.
  • Dabei habe es sich beim alten Standort um ein Vorbild gehandelt.

Italiens rechtspopulistischer Innenminister Matteo Salvini will alle Migranten aus einem flüchtlingsfreundlichen Dorf umsiedeln. Im süditalienischen Riace war vor rund zwei Wochen der Bürgermeister Domenico «Mimmo» Lucano festgenommen worden, der international als Symbol für Integration und Toleranz galt.

Die Migranten würden in andere Flüchtlingsunterkünfte in Italien gebracht, erklärte das Innenministerium am Samstag. Laut italienischen Medien wohnen rund 200 Einwanderer in dem kleinen Ort in Kalabrien.

Lucano wird Begünstigung illegaler Einwanderung vorgeworfen. Er soll unter anderem Scheinehen zwischen Flüchtlingen und Einwohnern von Riace organisiert haben. Lucanos Idee war, das aussterbenden Dorf mit der Hilfe von Migranten wiederzubeleben. In Riace leben rund 2000 Menschen.

Zu Anti-Rassismus-Demo aufgerufen

Viele Menschen, darunter auch Prominente wie der Anti-Mafia-Autor Roberto Saviano, hatten gegen seine Festnahme protestiert. Sie sehen darin eine politische Motivation der rechten Regierung. Lucano hatte in Deutschland den Dresdner Friedenspreis gewonnen. Der deutsche Regisseur Wim Wenders widmete ihm den Kurzfilm «Il Volo».

Lucano selbst erklärte, die Regierung wolle einzig seine migrantenfreundlichen Projekte zerstören. Er weist die Vorwürfe zurück. Die oppositionellen Sozialdemokraten riefen zu einer landesweiten Demonstration gegen Rassismus auf.

Konsequenter Anti-Migrationskurs

«Wer einen Fehler macht, muss dafür bezahlen», sagte Salvini nun. «Man darf keine Unregelmässigkeiten bei der Verwendung öffentlicher Gelder dulden, auch nicht, wenn es die Entschuldigung gibt, sie für Migranten auszugeben.» Der Chef der Partei Lega fährt seit seinem Amtsantritt einen strammen Anti-Migrationskurs.

Heute Sonntag hiess es aus dem Innenministerium, die Umsiedlung solle auf freiwilliger Basis erfolgen. Die Migranten hätten zwei Möglichkeiten: Entweder sie bleiben in Riace, würden dort aber nicht mehr in einer Unterkunft untergebracht. Oder sie gehen an einen anderen Ort und bekommen dort öffentliche Unterstützung.

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