Medienbericht: Wagner-Chef verdient kräftig am Krieg
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin soll Medienberichten zufolge kräftig am Ukraine-Krieg verdienen. Seine Firmen schlossen Verträge von über 50 Millionen Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Wagner-Chef Prigoschin verdiente 2022 4,7 Milliarden Rubel am Krieg in der Ukraine.
- Das sind umgerechnet rund 51 Millionen Franken.
- Die Wagner-Armee ist nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Afrika im Einsatz.
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat nach Recherchen unabhängiger Journalisten am Ukraine-Krieg durch Verträge mit dem Verteidigungsministerium in Moskau kräftig verdient.
Das Medienportal Moschem objasnit berichtete am Dienstag, dass Prigoschins Firmen durch diese Verträge 2022 eine Rekordsumme von 4,7 Milliarden Rubel (etwa 51 Millionen Franken) eingestrichen hätten. 2021 waren es 1,9 Milliarden Rubel gewesen.
Demnach verdiente der Vertraute von Präsident Wladimir Putin etwa mit Verpflegung von Soldaten und dem Bau von Kasernen für das Verteidigungsministerium mehr Geld als in der Zeit vor dem Krieg. Prigoschin äusserte sich zu dem Bericht zunächst nicht.
Journalisten vergleichen Finanzunterlagen
Die Journalisten hatten dazu die Finanzunterlagen verschiedener Firmen Prigoschins verglichen. Zwar kritisierten Prigoschin und die Wagner-Kämpfer immer wieder offen das Ministerium. Den Geschäften zwischen den privaten und staatlichen Strukturen tue dies aber keinen Abbruch, hiess es auf dem Portal, das von dem im Ausland lebenden russischen Geschäftsmann Michail Chodorkowski mitfinanziert wird.
Unabhängig von den Aufträgen des Verteidigungsministeriums erhalten Prigoschins Firmen auch hoch dotierte Aufträge des Kremls. Nach Recherchen des unabhängigen Portals Wjorstka verdienten die Firmen auch mit der Essensversorgung in Bildungseinrichtungen und Krankenhäusern im vergangenen Jahr 4,4 Milliarden Rubel. Prigoschins Armee ist nicht nur in der Ukraine im Einsatz, sondern etwa auch auf dem afrikanischen Kontinent.