Mehr als 200 Festnahmen bei Protest gegen Braunkohle in Tschechien
In Tschechien demonstrieren Umweltaktivisten im Rahmen eines mehrtägigen «Klimacamps» gegen den Abbau von Braunkohle.
Das Wichtigste in Kürze
- In Tschechien demonstrieren Umweltaktivisten gegen den Braunkohleabbau.
- Aktivisten haben sich an einen Schaufelradbagger gekettet.
- 234 Personen sind festgenommen worden.
Aus Protest gegen den Braunkohleabbau haben sich Umweltaktivisten in Tschechien an einen Schaufelradbagger gekettet. Der Betrieb im Tagebau Bilina habe aus Sicherheitsgründen eingestellt werden müssen, teilte ein Unternehmenssprecher am Samstag mit.
Mehrere Hundert weitere Demonstranten versuchten, in das Gelände des Tagebaus einzudringen. Die Polizei nahm nach Angaben eines Sprechers 234 Personen vorläufig fest. Ihnen werde unter anderem Widerstand gegen eine Amtsperson vorgeworfen.
A new generation picks up the struggle against coal in the Czech Republic https://t.co/SJ9HJMo9RS "Regrettably, Libkovice is no more, destroyed to give way to giant open-cast lignite pits." pic.twitter.com/smMj4r73v0
— Global Voices (@globalvoices) June 26, 2018
Mehrtägiges «Klimacamp»
Mit ihrem mehrtägigen «Klimacamp» wollten die tschechischen Umweltaktivisten der Aktion «Limity jsme my» (etwa: Wir sind die Tagebaugrenze) gegen die geplante Ausweitung des Tagebaus protestieren. Sie argumentieren, dass die Braunkohlenutzung klimaschädlich sei und die Landschaft verschandele. Unterstützung bekamen sie dabei auch aus Deutschland von dem Aktionsbündnis «Ende Gelände 2018», das sich für zivilen Ungehorsam entschieden hat.
Im vorigen Jahr wurde in Tschechien 42 Prozent des Stroms aus Braunkohle gewonnen. Nachdem kurz nach der Wende im Jahr 1991 eine räumliche Begrenzung der Braunkohleförderung beschlossen worden war, wurden diese Grenzen vor drei Jahren wieder gekippt.