Mehr als 800'000 Neurussen im Donbass
Das Wichtigste in Kürze
- Im Donbass haben zuletzt über 800'000 Personen Russlands Staatsbürgerschaft erhalten.
- Nur rund ein Prozent der Anträge sei abgelehnt worden.
- Putin hat 2019 ein Dekret erlassen, mit dem Ukrainer leichter Russen werden können.
In den ostukrainischen Separatistengebieten haben in den vergangenen drei Jahren mehr als 800'000 Menschen die russische Staatsbürgerschaft erhalten. Nur knapp ein Prozent der Anträge von Bewohnern der selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk sei abgelehnt worden. Dies meldete die russische Nachrichtenagentur Tass am Samstag unter Berufung auf das Innenministerium in Moskau.
Kremlchef Wladimir Putin hatte im April 2019 ein Dekret erlassen, dem zufolge Ukrainer im Donbass leichter russische Staatsbürger werden können.
Die vielen Neurussen dienen dem Kreml Kritikern zufolge als Instrument, um seinen Einfluss in der Ostukraine auszuweiten.
Auch in Gebieten, die Russlands Truppen seit Kriegsbeginn Ende Februar dieses Jahres besetzt haben, sollen russische Pässe verteilt werden. Auf diesem Weg sollen etwa die Regionen Cherson und Saporischschja enger an Moskau gebunden werden. Auch der russische Rubel soll dort als Zahlungsmittel eingeführt werden.