Uber muss in den Niederlanden eine hohe Strafe wegen Datenschutzverstössen zahlen.
Der Taxi-Rivale Uber ist im zweiten Quartal trotz Inflations- und Rezessionssorgen stark gewachsen. Der Umsatz verdoppelte sich im Jahresvergleich auf 8,1 Milliarden US-Dollar. (Archivbild)
Uber soll in den Niederlanden wegen Datenschutzverstössen 290 Millionen Euro Strafe zahlen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Der Fahrtenvermittlungsdienst Uber soll in den Niederlanden wegen Datenschutzverstössen eine Strafe von 290 Millionen Euro zahlen. Er hatte teils sensible Daten seiner Fahrerinnen und Fahrer in Europa ohne ausreichenden Schutz an die Unternehmensführung in den USA übermittelt. Dies sei ein schwerer Verstoss gegen die EU-Datenschutzgrundverordnung.

Dies teilte am Montag die niederländische Datenschutzbehörde mit. Sie ist in der EU für Uber zuständig. Das US-Unternehmen kündigte Berufung an.

Beschwerden von mehr als 170 Uber-Fahrern

Laut Datenschutzbehörde sammelte Uber «sensible» Informationen über seine Fahrer in Europa. Darunter Standortdaten, Fotos, Lohnunterlagen, Ausweispapiere und «in einigen Fällen» sogar Angaben zu begangenen Straftaten oder zur Gesundheit. Zwei Jahre lang seien diese Daten ohne ausreichenden Schutz in die USA übermittelt worden.

Ausgangspunkt der Ermittlungen der niederländischen Datenschutzbehörde waren die Beschwerden von mehr als 170 Uber-Fahrern in Frankreich. Uber erklärte, die «fehlerhafte» Entscheidung der Datenschutzbehörde und die «ausserordentliche Strafe» seien «absolut ungerechtfertigt». Der grenzüberschreitende Datenübermittlungsprozess sei «während einer dreijährigen Zeitspanne grosser Unsicherheit zwischen der EU und den USA» gemäss der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erfolgt.

Unternehmen müssen bei Datenspeicherung vorsichtig sein

Laut der niederländsischen Datenschutzbehörde hat Uber den Verstoss gegen die DSGVO inzwischen beendet. Der Chef der niederländischen Datenschutzbehörde, Aleid Wolfsen, erklärte, in Europa verlange die DSGVO von Unternehmen und Regierungen, persönliche Daten «mit Vorsicht zu behandeln». Dies sei «traurigerweise» ausserhalb Europas nicht selbstverständlich.

«Denken Sie an Regierungen, die Daten in grossem Stil anzapfen können. Deshalb sind Unternehmen zu zusätzlichen Massnahmen verpflichtet, wenn sie die Daten von Europäern ausserhalb Europas speichern.»

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