Mindestens 13 Tote bei starkem Erdbeben in Afghanistan und Pakistan
Das Wichtigste in Kürze
- Schäden deutlich geringer als zunächst befürchtet.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,5 in 187 Kilometern Tiefe im Bezirk Dschurm an der Grenze zu Pakistan und Tadschikistan. Seine Ausläufer waren noch im 2000 Kilometer entfernten Neu Delhi zu spüren, die zunächst befürchtete Katastrophe blieb aber offenbar aus.
Das rund 30 Sekunden andauernde Beben am Dienstagabend um 21.17 Uhr (17.47 Uhr MEZ) sei sehr stark gewesen, «und wir befürchteten deshalb schon riesige Schäden», sagte der Sprecher des Rettungsdienstes in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa, Bilal Faizi, der Nachrichtenagentur AFP. «Glücklicherweise erwiesen sich unsere Befürchtungen als falsch». Vermutlich habe dies daran gelegen, dass das Epizentrum so tief unter der Erdoberfläche gelegen habe.
Zwar gerieten die Bewohner nach Faizis Angaben in Panik, und viele verbrachten die Nacht aus Angst vor weiteren Beben im Freien. Der tatsächliche Schaden sei jedoch gering.
Die Behörden von Khyber Pakhtunkhwa meldeten am Mittwoch neun Tote, darunter zwei Kinder. In Afghanistan kamen vorläufigen Berichten zufolge vier Menschen ums Leben, unter ihnen auch ein Baby; mehr als 70 weitere Menschen wurden verletzt. Rund 150 Häuser wurden laut den Behörden der Provinz Laghman teilweise oder völlig zerstört.
Als die Erde bebte, feierten gerade viele Menschen auf den Strassen der betroffenen Gebiete das persische Neujahrsfest Newroz. Die Feiern endeten in völliger Panik. Auch in der Hauptstadt Kabul verliessen zahlreiche Bewohner in aller Hast ihre Wohnungen.
In Afghanistan kommt es immer wieder zu Erdbeben, insbesondere am Hindukusch, wo die Indische und die Eurasische Kontinentalplatte aufeinander stossen. Da viele Häuser in dem armen Land schlecht gebaut sind, richten die Erdstösse oftmals schwere Schäden an.
Im vergangenen Juni waren bei einem Erdbeben der Stärke 5,9 in Afghanistan mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen. Zehntausende Menschen wurden zudem obdachlos.