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Mischte sich Ex-Chelsea-Boss in Moldau-Wahl ein?

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Moldawien,

Der moldauische Geheimdienst wirft Roman Abramowitsch Wahl-Einmischung vor. Er soll über einen Unternehmer für Propaganda und Wählerbestechung bezahlt haben.

roman abramowitsch
Roman Abramowitsch soll sich in die Wahlen in Moldau eingemischt haben. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Romans Abramowitsch wird vorgeworfen, sich in die Moldau-Wahl eingemischt haben.
  • Er soll für Wählerbestechung, Cyberangriffe und Propaganda bezahlt haben.
  • Trotz der Einmischung gewann die pro-westliche Kandidatin die Präsidentschaftswahl.

Moldau hat im Oktober die EU-freundliche Maia Sandu zur Präsidentin gewählt. Der von Russland bevorzugte Kandidat, Alexandr Stoianoglo, verlor. Bereits vor dem Urnengang gab es Mutmassungen, dass Moskau versuchte, sich einzumischen. Nun veröffentlicht der moldauische Geheimdienst einen Bericht und beschuldigt Roman Abramowitsch.

Der Oligarch wurde vor allem durch den Kauf von Chelsea bekannt. Mit seinen Milliarden führte er den Verein auf Weltniveau, bis er ihn 2022 verkaufen musste. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine wurde er mit Sanktionen belegt. Ihm wurde Nähe zu Präsident Wladimir Putin nachgesagt.

Laut dem Geheimdienst-Bericht soll Abramowitsch nun versucht haben, den russlandfreundlichen Kandidaten in Moldau ins Präsidentenamt zu heben.

Eine wichtige Rolle dabei spielte Ilan Shor: Der moldauische Unternehmer flüchtete 2019 nach einer Verurteilung wegen Geldwäsche von Moldau nach Moskau. Er erhielt die russische Staatsbürgerschaft und gründete 2024 in Moldau die prorussische Vereinigung Victory. Wenige Monate vor den Wahlen wurde ihr aber verboten, daran teilzunehmen.

Shor soll durch Geldwäsche die Wahl beeinflusst haben. Mit dem Geld haben er und seine Mitstreiter Wähler bestochen, Propaganda-Kampagnen und Cyberattacken finanziert.

Strohmänner und Briefkastenfirmen

Und das Geld soll über ein Netz von Strohmännern und Briefkastenfirmen auch von Roman Abramowitsch gekommen sein. Der Milliardär und der moldauisch-russische Unternehmer lernten sich im vergangenen Jahr in Frankreich kennen. Bereits da soll Abramowitsch ihm Zusicherungen gegeben haben.

Zudem erhielt Victory auch juristische Unterstützung von Rola Brentlin, einer Vertrauten Abramowitschs. Brentlin ist die persönliche Assistentin des Oligarchen. Sie arbeitete auch bei Chelsea bis 2022, als auch Abramowitsch den Verein verliess.

Die russische Einmischung blieb aber erfolglos: Maia Sandu setzt sich für eine verstärkte Annäherung an den Westen und an die EU an. Rund um die Wahlen gab es auch grosse Pro-EU-Proteste im Land.

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