Mit dieser doofen Ausrede will sich Kolosseum-Ritzer retten

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Grossbritannien,

Der Kolosseum-Ritzer entschuldigt sich in einem Brief, ihm sei das Alter des Bauwerks nicht bekannt gewesen. In Italien kommt das Schreiben nicht gut an.

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Ein Tourist ritzt mit einem Schlüssel einen Liebes-Beweis in die Mauer des historischen Kolosseums in Rom. - YouTube/@rytz5873

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Brite, der einen Liebesbeweis ins Kolosseum geritzt hat, entschuldigt sich.
  • In seinem Brief schreibt er, ihm sei die Antike des Bauwerks nicht bekannt gewesen.
  • Ein römischer Politiker bezeichnet das als Unsinn und hofft auf eine harte Strafe.

Mit seiner Aktion löste Ivan D., ein Fitnesstrainer aus dem britischen Bristol, einen Aufschrei aus: Er ritzte seinen Namen und jenen seiner Freundin in die Wand des Kolosseums in Rom. Nun hat er sich in einem Brief an den römischen Bürgermeister, die Polizei und Verwaltung des Bauwerks gemeldet.

Im Bewusstsein der Schwere seiner Tat wolle er sich «von ganzem Herzen und aufrichtig» für den Schaden entschuldigen. So zitiert die britische «DailyMail» aus dem Schreiben. Beschämt gebe er zu, dass er erst nach dem Vorfall von der Antike des Bauwerks erfahren. Im Brief schreibt er auch, dass das Kolosseum «in der Tat das Erbe der gesamten Menschheit» sei.

Kolosseum
Das Kolosseum in Rom zieht jedes Jahr unzählige Touristen an. - keystone

Den Brief hat er auf Anraten seines Verteidigers verfasst, wie Anwalt Alessandro Maria Tirelli sagt. Damit habe Ivan D. sein aufrichtiges Bedauern ausdrücken und sich entschuldigen sollen. Er habe geglaubt, dass er mit der Tat ungestraft davonkommen könnte.

In Italien aber kommt das Schreiben nicht gut an: Ein Abgeordneter des römischen Parlaments bezeichnet es als «Unsinn» und spricht von einem «surrealen Brief». «Welchen Bildungsstand hat dieser Mann, dass er die Bedeutung des Kolosseums nicht kennt?»

Waren Sie schon einmal in Rom?

Es sei bloss ein Versuch der Beschwichtigung, kritisiert der Politiker. Er fragt auch, warum der Brite zwei Wochen gebraucht habe, um sich zu melden. «Er musste gewusst haben, was er getan hat, denn es war in allen Medien der Welt zu lesen.» Man werde die Angelegenheit gerichtlich verfolgen, sagt der Parlamentarier und fügt an: «Wir hoffen auf eine angemessene Bestrafung.»

Im Falle einer Verurteilung droht dem 27-Jährigen eine harte Strafe. Er kann zu einer Busse von bis zu 15'000 Euro oder eine Haftstrafe von zwei bis fünf Jahren verurteilt werden.

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