Modeschöpferin Westwood im Vogelkäfig: «Lasst Assange frei!»
Vivienne Westwood hat in einem riesigen Vogelkäfig in London die Freilassung von Julian Assange gefordert. Assange sitzt seit einem Jahr im Gefängnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Westwood hat in London die Freilassung von Julian Assange gefordert.
- Dafür stand sie in einen riesigen Vogelkäfig vor einem Londoner Gericht.
- Der Wikileaks-Gründer sitzt seit einem Jahr in einem Hochsicherheitsgefängnis.
Die britische Modedesignerin Vivienne Westwood hat am Dienstag die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange gefordert. Dies tat sie in einem riesigen Vogelkäfig vor einem Londoner Gericht.
«Ich bin Julian Assange» stand auf dem Käfig. Die 79-Jährige stand darin im knallgelben Outfit, um einem Kanarienvogel ähnlich zu sehen.
«Korruptestes Land der Welt»
Westwood beschimpfte die USA als «korruptestes Land der Welt».
Umringt war sie von Demonstranten, die in Sprechchören riefen «Lasst Julian Assange frei». Der Protest war von ihrem Sohn Joe Corre organisiert worden. Der gebürtige Australier Assange (49) sitzt seit etwa einem Jahr im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh Prison im Südosten der Hauptstadt. Ihm droht die Ausweisung in die USA.
Die US-Justiz wirft ihm vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben. Und zwar so, dass sie geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan veröffentlichen konnte.
Bis zu 175 Jahren Haft
Dabei soll Washington zufolge insbesondere die Sicherheit von US-Informanten aufs Spiel gesetzt worden sein. Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Assange bestreitet die Vorwürfe. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten auch zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch US-Soldaten geführt.
Assange hatte sich aus Angst vor einer Auslieferung an die USA 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor.
Prozesstermin ist im September
Die Ermittlungen wurden jedoch später eingestellt. Die britische Polizei verhaftete Assange im April 2019, weil er mit der Flucht in die Botschaft gegen Kautionsauflagen verstossen hatte.
Im Mai 2019 wurde er zu einer Haftstrafe von 50 Wochen verurteilt. Wegen des Auslieferungsantrags der USA ist er immer noch im Gefängnis. Prozesstermine sind auch für September anberaumt.