Monopolkommission weiter für Aufspaltung der Deutschen Bahn
Bereits im April forderte die Monopolkommission, die Deutsche Bahn aufzuspalten. Nun bekräftigte sie dies noch einmal.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Monopolkommission bekräftigt ihre Forderung nach Aufspaltung der Deutschen Bahn.
- Die geplante Umstrukturierung sei ein guter Schritt in Richtung Entflechtung.
- Netz, Bahnhöfe und die Energiesparte sollen aus dem Konzern herausgelöst werden.
Die Monopolkommission hat ihre Forderung nach einer Aufspaltung der Deutschen Bahn bekräftigt. «Der Deutsche-Bahn-Konzern muss umgebaut werden», sagt der Vorsitzende der Monopolkommission, Jürgen Kühling, der «Süddeutschen Zeitung».
Der Plan der Ampelkoalition für eine gemeinwohlorientierte Infrastrukturgesellschaft sei «ein sinnvoller Baustein eines umfassenden Reformpakets». Die geplante Umstrukturierung bedeute einen guten Schritt in Richtung Entflechtung.
Heute will Kühling dem Bericht zufolge das neunte «Sektorgutachten Bahn» der Monopolkommission der Bundesregierung übergeben. Darin setzen sich die Experten laut «Süddeutscher Zeitung» für mehr Wettbewerb im Bahnsektor sowie umfassende Reformen ein.
Bundesregierung will keine Aufspaltung der Bahn
Die Union hatte im April einen Vorschlag zur Aufspaltung des Bahn-Konzerns vorgelegt, der auf Zustimmung der Monopolkommission gestossen war. Demnach sollen die Bereiche Netz, Bahnhöfe und die Energiesparte aus dem DB-Konzern herausgelöst werden. Diese sollen dann in einer Infrastruktur GmbH des Bundes gebündelt werden. Bei der Bahn verbleiben nach diesen Plänen die Bereiche Nahverkehr, Fernverkehr und Gütertransport, die ausserdem verschlankt werden sollen.
Die Bundesregierung will die Bahn als integrierten Konzern erhalten – es soll keine Trennung von Netz und Betrieb geben. SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag aber die Gründung einer neuen, gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte angekündigt. Sie soll zu 100 Prozent im Eigentum der bundeseigenen Deutschen Bahn stehen.
Die Monopolkommission berät die Bundesregierung in Wettbewerbsfragen.