Monte Paschi: Italien will Bank offenbar doch privatisieren
Italien will die krisengeschüttelte Bank Monte dei Paschi di Siena offenbar doch wieder privatisieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Die italienische Bank Monte Paschi soll wieder privatisiert werden.
- Wirtschaftsminister Giovanni Tria erklärte, dies sei ein vereinbartes Ziel mit der EU.
Offenbar will die italienische Regierung die krisengeschüttelte Bank Monte dei Paschi di Siena doch wieder privatisieren. «Die Rückkehr an den Markt ist ein mit der EU-Kommission vereinbartes Ziel und steht nicht infrage», sagte Wirtschaftsminister Giovanni Tria in einem Interview mit der Zeitung «Il Sole 24 Ore» vom Mittwoch.
Es sind Trias erste Äusserungen zur Zukunft der Bank, an welcher der italienische Staat 68 Prozent seit der Rettung im Jahr 2016 hält. Damals war im Rahmen eines fünf Jahre laufenden Rettungsplans auch die komplette Re-Privatisierung zu einem späteren Zeitpunkt festgeschrieben worden.
Spätestens im Jahr 2021 soll sich der italienische Staat zurückziehen. Nach jahrelangen Verlusten wegen fauler Kredite und Missmanagement war es dem Institut zuletzt gelungen, wieder einen Gewinn zu schreiben.
Die Äusserungen Trias sind brisant. Denn zuletzt hatte es aus der Regierungskoalition in Italien geheissen, die Bank solle doch nicht privatisiert werden. Tria ist Wissenschaftler und weitaus moderater als andere Minister der Regierung, an der auch die rechtsextreme Partei Lega beteiligt ist.
Rechtsextreme wollten die Bank verstaatlicht haben
Claudio Borghi, der wirtschaftspolitische Sprecher der Lega, hatte zuletzt erklärt, Monte Paschi werde weiterhin im Staatsbesitz bleiben. Aktionäre hatten schockiert auf diese Ankündigung reagiert.
Das 1472 gegründete Institut aus der Toskana (IT) wurde mit dem Geld der Steuerzahler vor dem Zusammenbruch bewahrt. Im Rahmen eines Rettungsplanes wurde mit der EU vereinbart, Filialen zu schliessen.